Am „Tag des Pferdes“ beim TU-Reitverein zeigen Vereinsmitglieder, was sie im Unterricht erarbeitet haben.
DARMSTADT. „Reiten ist mein Leben“, sagt die 18-jährige Melanie Schmidt und strahlt. Am „Tag des Pferdes“, einer Turnierveranstaltung des Reitvereins an der TU Darmstadt, geht sie gleich als eine der ersten Teilnehmer an den Start. „Ich trete in der E-Klasse Dressur an.“ In der großen Reithalle machen sich unterdessen schon die nächsten Teilnehmer warm, nach dem Wettbewerb der Klasse E ist Klasse A an der Reihe. Konzentriert bewegen sich die Reiter im Turnierdress, weiße Hose, schwarzes Jackett, mit ihren ebenfalls herausgeputzten Pferden über die Bahn. Plötzlich kommt Hektik auf, „schön gelassen bleiben, schön mit Gefühl“, beruhigt die Reitlehrerin vom Rand aus, und schon klappt es wieder.
Der „Tag des Pferdes“ wurde beim universitätseigenen Reitverein laut Vorsitzendem Volker Schultz vor 20 Jahren eingeführt. Initiator war er selbst: „Ich wollte den Mitgliedern damit ermöglichen, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren und auf niedriger Ebene Turniererfahrungen sammeln zu können.“ Sich im Wettbewerb mit anderen zu messen, zu sehen, inwieweit man das, was man im Unterricht gelernt hat, auch umsetzen kann, sei für die Reitschüler ein tolles Erlebnis, weiß der Vorsitzende.
Neben den Dressurwettbewerben gibt es im Laufe des Vormittags noch weitere Turniere: Beim Reiterwettbewerb treten die Teilnehmer in Vierergruppen an und bekommen verschiedene Aufgaben gestellt, unter anderem müssen sie die Gangarten, Schritt, Trab und Galopp präsentieren oder auf dem Zirkel reiten. „Das ist leichter als die Dressur, weil mehr Pferde auf dem Platz sind.“ Außerdem gibt es die Führzügelklasse. „Hier sitzen Kinder auf den Pferden und werden von einem Erwachsenen geführt“, informiert der Vorsitzende.
Sämtliche Turniere an diesem Tag werden auf dem Reitplatz am Oberfeld, direkt hinter der großen Halle in der Dieburger Straße, ausgerichtet. Einige Zuschauer, Eltern, Omas, Opas und Geschwister, sind da. Auch die Mutter von Teilnehmerin Melanie Schmidt wartet gespannt auf den Auftritt ihrer Tochter. Eine alte Scheune neben dem Reitplatz dient als Ausgabe für Speisen und Getränke. Überhaupt geht es am „Tag des Pferdes“ beim Reitverein an der TU Darmstadt gar nicht so sehr um Leistung oder Siege, sondern hauptsächlich um den Spaß und das gesellige Beisammensein, betont Schulz „Das ist es schließlich, was einen Verein ausmacht.“
Die Stimmung in der Halle, auf dem Reitplatz und unter den Zuschauern ist am Vormittag schon sehr gut und der Vorsitzende weiß: „Es wird noch besser und noch voller. Die meisten Besucher kommen gegen Mittag, wenn die Vorführungen starten.“ Diese gehören auch zum „Tag des Pferdes“. Ab 14 Uhr zeigt hier Turnierreiter und Vereinslehrer Dirk Baguss mit „Fuchurs Dream“ eine Dressurvorführung, Teilnehmer des Angebots „Heilpädagogisches Reiten“, Schüler der Christoph-Graupner-Schule, präsentieren, was sie gelernt haben, und Reitlehrerin Mareike Becker führt abenteuerliche Sprünge vor.
Was den „Tag des Pferdes“ ausmacht, fasst Turnierteilnehmerin Melanie Schmidt mit den Worten zusammen: „Wir wollen zeigen, was man mit Pferden alles erarbeiten kann und den Besuchern die Leidenschaft, die dahintersteckt, rüberbringen.“
Von Miriam Gartlgruber