Mahnwache: Rund 40 Menschen gedenken dem tödlich verunglückten Radfahrer an der L 3097
Von Marc Wickel
Das weiße „Ghost Bike“ erinnert an den tödlich verunglückten Radfahrer vom Freitag. Foto: Dirk Zengel
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DARMSTADT - Montagabend trafen sich rund 40 Menschen an der Landesstraße L 3097, der Verlängerung der Eschollbrücker Straße. Sie stellten ein komplett weiß gestrichenes „Ghost Bike“ auf. Die Gruppe gedachte dem 56 Jahre alten Radfahrer aus Riedstadt, der am Freitag an der Stelle von einem Auto erfasst, lebensgefährlich verletzt wurde und am Wochenende im Krankenhaus gestorben ist. Einige Teilnehmer hielten sich in den Armen und stellten Grablichter auf und legten Blumen ab.
Das Gedenken sei leider ein Anlass, der sich in Darmstadt in den vergangenen sechs Monaten dreimal wiederholt habe, sagte David Grünewald von Initiative „Radentscheid Darmstadt“ und erinnerte an die zwei tödlich verlaufenen Fahrradunfälle Ende November 2017 in der Bismarckstraße.
Karl Hensel war gekommen, um sich solidarisch mit anderen Radfahrern zu zeigen. „Je mehr wir sind, desto mehr Aufmerksamkeit bekommen wir als Radfahrer“, erklärte er. Aufmerksamkeit für die Belange des Radverkehrs hält er für dringend notwendig. Er fahre jeden Tag von Darmstadt mit dem Rad zum Frankfurter Flughafen zur Arbeit, erzählte Hensel. Und da gebe es täglich Schwierigkeiten mit Autofahrern. „Mit gefällt dieser Krieg zwischen Autofahrern und Radfahrern gar nicht“, sagte eine Frau. „Ich fahre die Strecke, aber auf dem Radweg“, beschrieb sie. „Aber irgendwie muss es auch eine Verkehrswende geben“, fand sie.
„Das Problem in Deutschland ist, dass zu wenige Menschen Fahrrad fahren“, folgerte ein Bürger, der auf die Niederlande blickte. „Oder die Leute trauen sich nicht“, gab Dieter Herold zu bedenken. „Ich bin aus Solidarität hier“, sagte er, der wie die meisten mit dem Fahrrad gekommen war. „Was mich nachdenklich stimmt, ist, dass ich 64 Jahre alt bin und der Radfahrer 56 Jahre alt wurde“, sagte Dieter Herold. Er rät jedem, gut zu planen, um im Straßenverkehr sicher an sein Ziel zu kommen. „Zeitig losfahren“, damit man nicht unter Zeitdruck durch die Straßen brettern müsse. Die Staatsanwaltschaft Darmstadt hat einen Gutachter zur Ursachenermittlung angeordnet.