Lincoln-Siedlung: Neue Haltestelle bald in Betrieb
Von Karin Walz
Die Straßenbahnhaltestelle „Lincoln-Siedlung“ wird ab dem Fahrplanwechsel am Sonntag angesteuert. Foto: Andreas Kelm
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BESSUNGEN - Zum Fahrplanwechsel am kommenden Sonntag, 10. Dezember, fahren die Straßenbahnlinien 1, 7 und 8 erstmals die neu errichtete Haltestelle „Lincoln-Siedlung“ in der Heidelberger Straße an. Rund eine Million Euro hat Heag-Mobilo mit Unterstützung des Landes Hessen und der Stadt Darmstadt investiert. Am Donnerstag stellten Stadträtin Barbara Boczek (Grüne) und Heag-Mobilo-Geschäftsführer Matthias Kalbfuss die neue Haltestelle vor. Beide sprachen von einem „wichtigen Baustein des Mobilitätskonzepts Lincoln-Siedlung.“
Ein moderner „Mobilitätspunkt“
Großzügige Unterstände, barrierefreie Einstiegsmöglichkeiten durch Hochborde, taktile Leitsysteme für Sehbehinderte, dynamische Informationsanzeiger mit Sprachausgabe und ein überdachter Fahrradabstellplatz – für Kalbfuss ist der neue Straßenbahnstopp nicht nur eine Haltestelle, sondern ein „Mobilitätspunkt“. Zwischen den Haltestellen „Landskronstraße“ und „Marienhöhe“ gelegen, soll sie ihre volle Wirkung entfalten, wenn in der Lincoln-Siedlung eines Tages – wie geplant – rund 5000 Menschen wohnen.
Über Lichtsignalanlagen gelangt man nördlich der Haltestelle über die Heidelberger Straße in die Lincoln-Siedlung, südlich davon auf den Rad- und Fußweg Richtung Innenstadt und Eberstadt. „Nach Fertigstellung des neuen Stadtteils wird die Haltestelle direkt gegenüber dem neuen Quartiersplatz mit der Grundschule liegen“, erläuterte Boczek. Damit sei der neue Stadtteil hervorragend an den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) angeschlossen. Gleichzeitig erleichtere man den derzeitigen und zukünftigen Bewohnern den Verzicht aufs eigene Auto.
ÖFFNUNGSZEITEN
Die Mobilitätszentrale von Heag-Mobilo in der Lincoln-Siedlung ist dienstags zwischen 16 und 18 Uhr sowie donnerstags zwischen 10 und 12 Uhr geöffnet. Davon abweichende Termine können über die E-Mail-Adresse mobicheck@heagmobilo.de vereinbart werden. (kaw)
Die Lincoln-Siedlung soll nach dem Willen der Stadt von „Auto armer Mobilität“ gekennzeichnet sein. Auch Mietfahrräder (auch zum Transport von Lasten), Car-Sharing-Angebote und auf einzelne Wohnobjekte bezogene Elektrofahrzeug-Pools sollen Bewohner dazu bewegen, weniger mit dem eigenen Auto zu fahren oder ganz darauf zu verzichten. Bei den Planungen zur Lincoln-Siedlung wurde deshalb auch die Stellplatzvorgabe pro Wohneinheit auf 0,6 abgesenkt.
Heag-Mobilo bietet in der Lincoln-Siedlung schon jetzt eine umfassende Mobilitätsberatung an, die jedem Bürger offensteht. „Abgestimmt auf die jeweilige persönliche Situation werden Kosten und Zeitbedarf unterschiedlicher Fortbewegungsmittel unter die Lupe genommen. Ziel ist es, Alternativen zum eigenen Auto aufzuzeigen, ohne dass die persönliche Flexibilität eingeschränkt wird“, führte Kalbfuss aus. Er kündigte an, dass die Heag-Mobilo-App, mit der über ein Smartphone aktuelle Verkehrsinfos in Echtzeit abgerufen werden können, um Funktionen für Fahrkartenkauf und den Zugriff zu Rad- und Pkw-Verleihsystemen erweitert werden soll.
Eine Einschränkung müssen Nutzer der Haltestelle „Lincoln-Siedlung“ allerdings hinnehmen: Die dortigen Fahrkartenautomaten werden erst ab Montag, 1. Januar, einsatzbereit sein. Erst dann tritt das neue Tarifsystem des Rhein-Main-Verkehrsverbunds in Kraft. Eine Inbetriebnahme nach dem alten Tarifsystem für den Rest des Monats Dezember wäre zu aufwendig gewesen, teilte Heag-Mobilo dazu mit.