Kryptografie-Projekt der TU Darmstadt wird gefördert

Mehr Sicherheit für dezentrale Blockchains: Professor Sebastian Faust erhält „ERC-Grant“ für das Vorhaben „Cryptolayer – Cryptography for Second Layer Blockchain Protocols“.

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DARMSTADT. (red). Der Europäische Forschungsrat (ERC) fördert ein Projekt der TU Darmstadt zur Verbesserung von dezentralen Blockchain-Technologien mit rund zwei Millionen Euro. Das Vorhaben „Cryptolayer – Cryptography for Second Layer Blockchain Protocols“ von Informatikprofessor Sebastian Faust wird für einen Zeitraum von fünf Jahren mit einem renommierten „ERC Consolidator Grant“ unterstützt.

Ziel des Projekts „Cryptolayer“ ist es, dezentrale Blockchain-Technologien für eine Vielzahl von Anwendungen nutzbar zu machen. Diese Technologien bieten eine neue Möglichkeit, Berechnungen ohne einen zentralen Anbieter umsetzen zu können. Dazu wird eine Berechnung – zum Beispiel die Verarbeitung von Zahlungstransaktionen – verteilt von einer großen Anzahl von Rechnern ausgeführt. Das führt zwar zu einer sehr hohen Fehlersicherheit, hat aber viele Nachteile für die Massenanwendung. Insbesondere sind Berechnungen auf der Blockchain derzeit sehr teuer, öffentlich einsehbar und können nur stark eingeschränkt mit anderen Anwendungen kommunizieren.

Hier setzt das Darmstädter Forschungsprojekt an. „Mithilfe des ‚Cryptolayer‘-Projekts soll die Blockchain um eine zweite Protokoll-Ebene ergänzt werden“, erklärt Faust. Auf dieser können Berechnungen schnell und zu minimalen Kosten umgesetzt werden. Zudem soll in einem zweiten Schritt durch den Einsatz von kryptografischen Protokollen die Vertraulichkeit von Transaktionsdaten sichergestellt werden. Das schafft die Voraussetzung dafür, eine Vielzahl von Anwendungen über dezentralisierte Plattformen laufen zu lassen. „Neben der Digitalisierung von Finanzprodukten mithilfe von Kryptowährungen können davon auch Anwendungen etwa im klassischen Cloud-Computing profitieren“, erläutert der Wissenschaftler.

Sebastian Faust ist seit 2017 Professor an der TU Darmstadt und leitet das Fachgebiet für Angewandte Kryptografie. Seine Forschung wird unter anderem im Rahmen des Sonderforschungsbereichs „Crossing – Kryptografiebasierte Sicherheitslösungen als Grundlage für Vertrauen in heutigen und zukünftigen IT-Systemen“ an der TU Darmstadt gefördert, der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt wird.

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Die „ERC Consolidator Grants“ werden vom Europäischen Forschungsrat an Wissenschaftler aus allen Disziplinen im Zeitraum von sieben bis zu zwölf Jahren nach der Promotion vergeben. Damit fördert die Europäische Union vielversprechende Forschung.