Kreishandwerkerschaft vergibt Gesellenbriefe an mehr als 80 Absolventen
Von Marc Wickel
Ausgezeichnet (v.li.): Sven Roscher, Rudi Hammer, Kevin Jungmann und Ashish Erik Benner. Foto: Andreas Kelm
( Foto: Andreas Kelm )
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DARMSTADT - Sektkorken knallen und Wunderkerzen sprühen auf dem Platz vor der Orangerie. Samstagnachmittag war die Freisprechungsfeier der Kreishandwerkerschaft für über 80 Absolventen der Gesellenprüfungen. Kreishandwerksmeister Joachim Höfler beglückwünschte die Absolventen und warb für Europa. „Ihnen steht der gesamte europäische Wirtschaftsraum mit einer halben Milliarde Kunden offen“, umriss Höfler die Dimension der EU.
Kritik an der Verkehrssituation
„Wir Handwerker sind Praktiker und haben einen Blick für das Machbare. Das sollte auch in die Politik einfließen.“ Der Kreishandwerksmeister sprach Oberbürgermeister Jochen Partsch (Grüne) wegen der „seit Jahren unbefriedigenden Verkehrssituation“ an. Ampelschaltungen und Verkehrswegeführungen führten aus Höflers Sicht zu „künstlich herbeigeführten Staus im Stadtgebiet“, weswegen er eine intelligente und der Situation anpassbare Verkehrsführung forderte.
„Beim derzeitigen Aufkommen kann der Verkehr nicht verflüssigt werden“, erklärte der Oberbürgermeister in seinem Grußwort. Die Ampelschaltungen seien zwar immer weiter zu optimieren, räumte Jochen Partsch ein, aber es gebe keine herbeigeführten Staus. Die einzig bewusste Ampelschaltung sei der Vorrang für den Öffentlichen Personennahverkehr..
DIE BESTEN
Als Prüfungsbeste wurden bei der Freisprechungsfeier der Kreishandwerkerschaft vier junge Männer ausgezeichnet.
Bei den Elektronikern (Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik) waren dies Ashish Erik Brenner und Kevin Jungmann (Baumaschinentechnik International GmbH & Co. KG in Weiterstadt).
Der beste Kraftfahrzeugmechatroniker war Sven Roscher (Autohaus Wiest) und bester Feinwerkmechaniker war Rudi Hammer (TUD). (mawi)
Kraftfahrzeugmechatroniker Sven Roscher (19) hat in seinem Beruf als Prüfungsbester abgeschnitten. Den Beruf habe er schon von klein auf von seinem Großvater und Vater gekannt, erzählt er. Daher sei ihm die Wahl nicht schwergefallen. Den Meister will er auch machen: „Die Frage ist nur noch: wann und wo.“
Der Elektroniker Dennis Wolter (22) war über ein Praktikum zu seinem Beruf gekommen. „Ich dachte ja erst, ich hätte zwei linke Hände“, erzählte er. Er habe eine Ausbildung zum Fachlageristen begonnen. Aber das sei ihm zu wenig praktisch gewesen, sodass er seine freie Zeit mit einem Elektroniker-Praktikum überbrückte und eine Ausbildung bei der Firma Elektro-Clemens begann. Er sei inzwischen bei einem anderen Unternehmen eingestellt, erzählte Wolter.
Im Frühjahr sind die Freisprechungen der Anlagenmechaniker, Elektroniker, Feinwerkmechaniker, Kraftfahrzeugmechatroniker und Metallbauer – alles dreieinhalbjährige Ausbildungen. Die Kreishandwerkerschaft verzeichnet bei der Absolventenzahl einen leichten Trend nach unten. 2015 waren es über 90 Absolventen, im vergangenen Jahr 86 und nunmehr 82.
Die Prüfungen seien recht anspruchsvoll, sagte Anja Wagefeld vom Lehrlings- und Prüfungswesen Kreishandwerkerschaft. Bei Berufen wie Anlagenmechaniker und Elektroniker liege die Durchfallquote bei 40 Prozent. Man könne aber die Prüfung zweimal wiederholen.