DARMSTADT - Nach Paragraf 2 der Hundeverordnung zählen in Hessen Pitbull-Terrier, American Staffordshire-Terrier, Staffordshire-Bullterrier, Bullterrier, American Bulldog, Dogo Argentino, Kangal, Kaukasischer Owtscharka und Rottweiler zu den Listenhunden. Selbst wenn diese Hunde also noch so verschmust und Menschen zugewandt sind, gelten sie per Gesetz als gefährlich. Auf die Liste kommen auch Hunde, die einen Menschen oder ein Tier gebissen oder Tiere zu Tode gehetzt haben. Gehalten werden dürfen sie alle miteinander nur mit Auflagen. In Darmstadt sind derzeit 131 als gefährlich geltende Hunde beim Ordnungsamt registriert. 2018 waren es 108, 2016 noch 92 – die Zahl steigt. Darmstadts Beißstatistik zeigt auch, dass es nicht nur Listenhunde sind, die zubeißen. Bei den drei dem Ordnungsamt gemeldeten Fällen im vergangenen Jahr waren ein Cocker-Spaniel, ein Wolfsspitz und ein Mischling die Täter. Ob ein Hund auf Menschen losgeht oder nicht, liegt eben nicht nur an den Genen, sondern auch an der Erziehung und dem sozialen Umfeld. Ein Hundeführerschein für alle Hunde, ganz unabhängig von der Rasse, mit dem jeder Halter nachweisen muss, dass er mit dem Hund zurechtkommt, wäre eine prima Präventionsmaßnahme – das Problem liegt häufig auf der anderen Seite der Leine.
