Kein Platz für Kinder in Wixhausen

Weil es vor Ort zu wenig Betreuungsplätze gibt, sollen Arheilgens Kitas auch Kinder aus Wixhausen aufnehmen. Archivfoto: dpa

Das Betreuungsangebot in dem Darmstädter Stadtteil reicht nicht aus. Einrichtungen aus Arheilgen sollen deshalb auch Familien aus Wixhausen bei der Platzvergabe berücksichtigen.

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DARMSTADT. Die nicht gedeckte U3- und Ü3-Versorgung in Wixhausen, die neue Abflugroute „Amtix kurz“ und der Radschnellweg waren am Mittwoch Themen im Ortsbeirat Wixhausen.

Wixhausen hat laut der Stadt Darmstadt bei der U3-Betreuung einen Versorgungsgrad von 42,3 Prozent und bei der Ü3-Betreuung einen in Höhe von 89,8 Prozent. „Decken diese Versorgungsgrade die Nachfrage ab?“, war daher eine von vielen Fragen der SPD im Ortsbeirat an das Sozialdezernat. Die nun vorliegenden Antworten teilte Ortsvorsteher Moritz Röder (SPD) am Mittwoch mit. Sozialdezernentin Barbara Akdeniz (Grüne) ließ sich entschuldigten, am Mittwoch hatte ihr Ehemann Geburtstag.

Das derzeitige Angebot an Betreuungsplätzen kann laut Sozialdezernat die gegenwärtige Nachfrage vor Ort nicht decken. Es gebe eine Warteliste. „Zugleich ist jedoch auf die sehr gute Versorgungslage im angrenzenden Planungsraum Arheilgen zu verweisen“, las Moritz Röder vor. Die Arheilger Betreuungseinrichtungen seien aufgefordert, auch Familien aus Wixhausen bei der Platzvergabe zu berücksichtigen.

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Um mehr U3- und Ü3-Plätze zu schaffen, will die Stadtverwaltung zusammen mit den Wixhäuser Trägern die bestehenden Einrichtungen weiterentwickeln und mittelfristig erweitern, teilte der Ortsvorsteher mit. Parallel dazu suche und qualifiziere die Stadt im ganzen Stadtgebiet Personen für die Tagesbetreuung.

Unzureichende Information über den Radschnellweg

Die SPD hatte auf die Gesellschaft für Schwerionenfoschung geguckt und gefragt, wie sich das Fair-Projekt (bis zu 3000 zusätzliche Mitarbeiter) auf die Bevölkerungs- und Kinderzahlen auswirkt. Das Sozialdezernat teilte dazu mit, dass die Ausbauplanung „bestehende Versorgungslagen sowie die voraussichtliche demografische Entwicklung eines Planungsraumes“ berücksichtige.

Zur Abflugroute „Amtix kurz“ teilte Lion Roßbach, Fluglärmbeauftragter der Stadt Darmstadt, mit, dass diese künftig zwischen Wixhausen und Erzhausen verlaufen soll („Variante 3 neu“). Damit sei eine Variante, die direkt am Wixhäuser Nordrand verlaufen sollte, vermieden worden. Allerdings gibt es auch keine Streuung, wie vom Ortsbeirat gefordert. „Die Flugsicherung sagt, dass die Streuung aus Sicherheits- und Kapazitätsgründen kein gangbarer Weg sei“, erklärte Lion Roßbach.

Voraussichtlich 2020 – nach der Entscheidung des Bundesamts für Flugaufsicht – werde es zum zwölf Monate dauernden Probebetrieb kommen, so der Fluglärmbeauftragte. Dabei würde auch der Lärm gemessen und überprüft, ob die Piloten die Route auch fliegen. 2020/2021 komme die turnusgemäße Berechnung der Tag- und Nachtschutzzonen, kündigte Roßbach an. Da werde neu ermittelt, wer Lärmschutzansprüche stellen könne.

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Zum Radschnellweg vermisste ein Bürger eine umfassende Information für Anlieger wie ihn. Beispielsweise sei für ihn nicht geklärt, wie Regenwasser vom Weg abfließen soll, sagte er. Der Besitzer einer Fläche entlang der Bahnlinie befürchtet, dass das Wasser vom Weg auf sein Grundstück und nicht in den Kanal geleitet werde. „Außer einen ungefähren Weg wissen wir noch nicht viel“, sagte Moritz Röder. Die Begehung im Mai habe aber den Planern gezeigt, dass sie aufpassen müssten, hoffte er.