In Darmstadt steigt die Inzidenz am Freitag auf 663,4. Oberbürgermeister Jochen Partsch kritisiert unterdessen die angekündigten Demonstrationen am Samstag.
Von Elisabeth Saller
Lokalredakteurin Darmstadt
In der Darmstädter Innenstadt gilt Maskenpflicht. Laut Ordnungsamt halten sich noch nicht alle Passanten daran.
(Foto: Sascha Lotz)
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DARMSTADT - Das Infektionsgeschehen in der Stadt und die Empfehlung der Stiko zur Auffrischungsimpfung für Zwölf- bis 17-Jährige waren am Freitag die Themen im Krisenstab. Derzeit würden sich die Darmstädter Impfambulanzen darauf vorbereiten, auch diese Altersgruppe zu boostern. Voraussichtlich ab Mitte kommender Woche soll es für diejenigen Jugendlichen losgehen, deren Zweitimpfung mindestens drei Monate zurückliegt, erläutert Oberbürgermeister Jochen Partsch (Grüne).
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Für die kommenden Tage seien die Termine in den Impfambulanzen nahezu vollständig vergeben. In der Woche ab 24. Januar gebe es viele freie Termine. „Auch genügend Impfstoff ist vorhanden“, sagt der OB. Die Termine für die nächste Kinderimpfung am 29. Januar sind mittlerweile alle vergeben. In den Impfambulanzen wurden am Donnerstag im Darmstadtium 423 und in Bessungen 278 Impfungen durchgeführt.
Unterdessen beschleunigt sich das Infektionsgeschehen in Hessen und auch in Darmstadt. Eine Abflachung der Kurve sei derzeit nicht in Sicht, heißt es im Krisenstab-Bericht. Wie das Gesundheitsamt mitteilt, sind für Darmstadt für Freitag 230 laborbestätigte Fälle von Covid-19 dazugekommen. Kumuliert sind es nun 12 473 Fälle. Die Inzidenz steigt auf 663,4, den höchsten jemals in der Pandemie gemessenen Wert, so der Krisenstab. Die Stadt weist nochmals auf die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung in der Innenstadt hin, welcher nach Angaben des Ordnungsamts nach wie vor viele Bürger nicht nachkommen.
Weiter hohe Belastung in Kliniken
Die Darmstädter Kliniken seien nach wie vor auf hohem, aber stabilem Niveau ausgelastet. Alle Experten würden weiter hoffen, dass sich die derzeit hohen Infektionszahlen nicht auf die stationären Fallzahlen auswirken. Noch sei dies nicht der Fall. Dafür häufen sich nun bei geboosterten Mitarbeitern positive Tests, in der Regel verbunden mit symptomfreien Verläufen, heißt es im Bericht. Auf Normal- und Intensivstation befinden sich im Klinikum Darmstadt 11 (12), im Elisabethenstift 8 (2) und im Alice-Hospital 6 (0) Patientinnen und Patienten mit Covid-19.
In den Schulen wurden bis Stand Donnerstagabend insgesamt 168 positive PCR-Tests in Stadt und Landkreis gemeldet, davon 64 in Darmstadt und 18 in den Grundschulen. Waren in der vergangenen Welle zunächst die älteren Jahrgänge und ab November schwerpunktmäßig die Grundschulen betroffen, gebe es beim Infektionsgeschehen nun keine relevanten Unterschiede mehr zwischen den Jahrgängen. In den Kitas und der Pflege würden vereinzelt Fälle registriert, jedoch keine größeren Ausbruchsgeschehen.
Das Ordnungsamt und die Landespolizei bereiten sich unterdessen auf die für Samstag angemeldeten Demonstrationen in der Innenstadt vor. „Das Demonstrationsrecht ist ein hohes Gut in einer Demokratie“, sagt OB Partsch. Mit Blick auf das aktuelle Infektionsgeschehen und die vollen Krankenhäuser sei es aus seiner Sicht allerdings kein Zeichen von Vernunft und Solidarität, in größeren Gruppen zusammenzukommen und die mit Umsetzung und Kontrolle der notwendigen Maßnahmen zum Gesundheitsschutz der Bevölkerung ohnehin stark belasteten Ordnungskräfte bei den Ordnungsämtern und der Landespolizei weiter zu belasten.
Der Krisenstab trifft sich wieder am Montag, 17. Januar.