Initiativen Foodsharing und Viva con Agua tischen in Darmstadt...

Jonas Mayer, Johannes Mohnholz und Ann-Katharin Jühne (von links) markieren die weltweit langen Transportwege der Lebensmittel mit Wollfäden auf der Landkarte. Foto: Andreas Kelm  Foto: Andreas Kelm

Reichlich Auswahl am Büfett gab es für die Besucher des vierten Globalen Frühstücks, das die Initiative Viva con Agua am Sonntag gemeinsam mit Foodsharing Darmstadt am...

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DARMSTADT. Reichlich Auswahl am Büfett gab es für die Besucher des vierten Globalen Frühstücks, das die Initiative Viva con Agua am Sonntag gemeinsam mit Foodsharing Darmstadt am Osthang ausrichtete. Neben Bergen von Brot, Brötchen und Gebäck gab es die klassischen Frühstückszutaten wie Wurst und Käse, Marmelade, Joghurt und Müsli, aber auch Schokoriegel, Obst und Gemüse. „Das alles sind gerettete Lebensmittel aus zwei Darmstädter Supermärkten und zwei Bäckereien – allein von gestern Abend“, informierte Lebensmittelretterin Miriam.

Wie viel virtuelles Wasser steckt in den Produkten?

Beim Globalen Frühstück Nahrungsmittel zu genießen, die eigentlich weggeworfen werden sollten, und zu erkennen, wie wertvoll diese eigentlich sind: „Das ist der Sinn des Ganzen. Wir wollen den Menschen die Augen öffnen, damit sie ihren ökologischen Fußabdruck möglichst klein halten“, sagt die Aktivistin.

Schautafeln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft informierten die Frühstücksgäste unter anderem darüber, wie viele Kilogramm Lebensmittel ein Einzelner insgesamt wegwirft: 82 sind es durchschnittlich pro Kopf und Jahr, davon 42 Prozent Obst und Gemüse, 20 Prozent Backwaren zwölf Prozent Speisereste, acht Prozent Milchprodukte, sieben Prozent Getränke und sechs Prozent Fleisch.

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Eine weitere Ausstellung informierte über „virtuelles Wasser“, die Wassermenge, die das Essen auf seinem Weg auf unsere Teller verbraucht. So benötigen 100 Gramm Käse etwa 500 Liter Wasser für die Herstellung., um ein Kilogramm Rindfleisch zu erzeugen, benötigt man nach den Angaben von Viva con Agua 15 000 Liter Wasser. Welche Handelswege die einzelnen Lebensmittel von ihren Produktionsstätten bis nach Deutschland zurücklegen müssen, verdeutlichte eine große Weltkarte.

„Es geht hier um ein Thema, das uns auch in Deutschland betrifft, dessen Problematik vielen aber nicht bewusst ist“, meinte Laura von Viva con Agua. Besucher Johannes, der zum zweiten Mal an einem Globalen Frühstück der Initiative teilnahm, hat sich bereits damit auseinandergesetzt und sagt: „Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, welche Mengen an Wasser verschwendet werden, wenn Essen weggeworfen wird“. Er kommt aus Mainz und setzt sich dort bei einer Foodsharing-Initiative ein. „Angesichts der Menge an Lebensmitteln, die in den Supermärkten oder beim Bäcker bis zum Abend noch zur Auswahl stehen und letztendlich übrig bleiben, ist das Thema Lebensmittelverschwendung noch viel zu wenig in den Köpfen der Konsumenten angekommen.“

Gedanken, Wünsche und Kritik konnten die Frühstücksgäste, wie schon beim ersten Globalen Frühstück im Sommer des vergangenen Jahres, auf einer Feedback-Wand hinterlassen . Die Rückmeldung des Osthang-Teams, das die Location an der Mathildenhöhe wieder zur Verfügung stellte, ist jedenfalls positiv: „So ein sozialer Event ist toll und ergänzt die Bandbreite an Veranstaltungen, die wir hier anbieten wollen“, meinte Johannes Hohnholz.

Von Miriam Gartlgruber