Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, stellt der Verein Makerspace Visiere für medizinische Einrichtungen her. Die Schutzmasken werden kostenlos abgegeben.
. Zum Schutz vor der Übertragung des Coronavirus sind Masken eine sinnvolle Sache. Gerade in Medizin und Pflege werden sie dringend benötigt, um Personal und Patienten schützen zu können. Unter dem Hashtag #makervsvirus haben sich nun deutschlandweit Werkstätten, Heimwerker und Privatpersonen zusammengeschlossen, um einen Beitrag zur aktuellen Situation zu leisten.
Mit dabei ist auch der Verein Makerspace Darmstadt, der die Produktion der Masken für Darmstadt und das weitere Umland im Rhein-Main-Gebiet koordiniert. Bei dieser Art des Gesichtsschutzes geht es jedoch nicht um genähte Masken, sondern um eine Art Schutzvisier. Optisch erinnert der Schutz daher an Schweißermasken. Hergestellt werden sie aus Kunststoff, Teile werden im 3D-Drucker gefertigt.
Nico Neumann, Vorsitzender des Vereins Makerspace sieht in den Schutzvisieren einen großen Vorteil, weil nicht nur Mund und Nase geschützt sind, sondern auch die Augen. "Da das Coronavirus hauptsächlich durch Tröpfcheninfektion übertragen wird, bietet die Scheibe guten Schutz", so Neumann. Und zwar für beide Seiten, den Träger und sein Gegenüber.
Angelaufen ist die Aktion deutschlandweit in der vergangenen Woche. Koordiniert wird sie über die Website www.makervsvirus.org/de, auf der sich Helfer registrieren und mit den Koordinatoren vernetzen können. Auch die Vorlagen für den 3D-Drucker gibt es online.
250 Masken wurden laut Nico Neumann bisher in Darmstadt produziert, die ersten sind bereits ausgeliefert. Doch die Nachfrage von Krankenhäusern, Arztpraxen und Pflegediensten liegt im vierstelligen Bereich. "Wie schnell wir produzieren können, hängt vor allem an der Verfügbarkeit des Materials", erklärt der Koordinator. Denn nur bestimmte Kunststoffe sind geeignet.
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Nachdem die Komponenten für die Schutzvisiere produziert sind, können die Hersteller ihre Teile in der Bürgerwerkstatt des Makerspace in der Hilpertstraße 31 abgeben. Dort werden die Masken anschließend zusammengebaut, gereinigt und für die Auslieferung vorbereitet. Das zu koordinieren ist gar nicht so einfach. "Auch wir unterliegen ja dem Kontakt- und Versammlungsverbot", erklärt Neumann die ehrenamtliche Arbeit.
Aktuell gibt der Verein den Schutz kostenlos an die medizinischen Einrichtungen ab, die Kosten für das Material tragen die privaten Hersteller und Organisationen. Daher sei man laut dem Vereinsvorsitzenden auf Spenden angewiesen. Ein entsprechendes Konto wurde bereits eingerichtet.
Durch die Vielseitigkeit der 3D-Drucker sei man auch in der Lage, weiteres Material für medizinische Einrichtungen zu produzieren, erklärt Neumann. Sollte Bedarf bestehen, könnten sich Kliniken gerne an Makerspace wenden.
Auch Stoffmasken aus Baumwolle werden künftig von dem Verein hergestellt. Diese seien dann eher für Privatpersonen gedacht, so Neumann. "Wenn jeder im Supermarkt eine solche Maske trägt, ist viel gewonnen. Und sie bieten zusätzlich ein Gefühl der Sicherheit."