Im Weihnachtsmusical spielt der Chor die Hauptrolle
Die Kinder der Darmstädter Johannesgemeinde spielen in diesem Jahr zum Fest „Die drei vom Stall“ und sind dafür schon fleißig am proben.
Von Marc Wickel
Der Chor muss die Lieder auch gestisch und mimisch umsetzen. Mit Leiterin Mirjam Thöne üben die Jungen und Mädchen für das Weihnachtsmusical, das am Heiligen Abend in der Johanneskirche aufgeführt wird.
(Foto: Dirk Zengel)
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JOHANNESVIERTEL - Von Hildesheim aus verbreitet sich seit 2014 ein Musical für Kinder, das die Weihnachtsgeschichte etwas anders erzählt. Schon 2015 hatte Mirjam Thöne, Mitglied der Johannesgemeinde, das Musical „Die Drei vom Stall“ nach Darmstadt geholt. Dieses Jahr gibt es eine Neuauflage, die an Heiligabend in der Johanneskirche im Familiengottesdienst aufgeführt wird.
„Ich habe ‚Die drei vom Stall‘ wieder ausgesucht, weil ich die Musik gut finde“, sagt Mirjam Thöne (35). Und ein Musical lebt eben auch von der Musik. „Sie ist das, was die Emotionen und die Gänsehaut schafft“, weiß die Sängerin, die seit ihrem fünften Lebensjahr auf Bühnen singt.
Und es sei kein klassisches Krippenspiel, erklärt sie: In „Die drei vom Stall“ liegt der Schwerpunkt auf den Tieren. Da gibt es den Esel, der Maria und Josef begleitet. Die Schafe, die von Engeln von der Geburt des neuen Königs erfahren und sich neugierig auf den Weg machen. Aber im Stall in Bethlehem ist ein Ochse der Boss, der gar nicht gerne seinen Platz mit Maria und Josef teilen will.
OHNE KOMPLIZIERTE WORTE
Das Musical „Die Drei vom Stall“ stammt von der Lehrerin Johanna Zeigermann und Sozialpädagogin Jenny Link aus Hildesheim. Sie hatten das Musical 2012 geschrieben, um Kindern die Weihnachtsgeschichte ohne komplizierte Worte zu vermitteln. Vor fünf Jahren erschienen Musik-CD und Regieheft und die Truppe ging in der Adventszeit 2014 auf eine Tournee, die bis nach Mainz, Düsseldorf und Berlin führte. (mawi)
Zurzeit proben die 80 bis 100 Kinder das Musical einmal die Woche vormittags im Gemeindehaus in der Kahlertstraße. „Im Moment steht im Vordergrund, dass wir die Lieder lernen und ein guter Chor werden“, erklärt Chorleiterin Mirjam Thöne den jungen Sängerinnen und Sängern. Alle haben zum Üben für zuhause eine CD bekommen, auf der das 45-minütige Musical drauf ist.
Rund 30 Rollen hat das Stück. „Der Ochse hat sehr viel Text zu sprechen“, schildert Thöne. Maria und Josef haben Gesangsrollen. „Die würde ich natürlich gerne mit Kindern besetzen, die richtig gut singen können“, erklärt die Chorleiterin bei der Auswahl der Besetzungen. Dabei helfen ihr ihre Erfahrungen als Sängerin beim nunmehr achten Mal, dass sie zusammen mit den Gemeindepädagogen und einem Team das Kindermusical in der Gemeinde organisiert. Und dass sie viele Kinder auch aus der Goetheschule kennt, wo Mirjam Thöne als Musiklehrerin arbeitet. „Die Kinder sind zu 85 Prozent aus dem Johannesviertel“, berichtet die Sängerin, auch aus Arheilgen und Kranichstein.
„Aber wichtigste Rolle hat der Chor, ohne den wirkt das Stück nicht“, betont sie. Daher geht es auf den Proben auch um Gesten und Haltung. Für ein Lied mit der Textpassage „Oh nein, oh nein, oh nein“ wird deswegen geübt, dass jede Chorreihe schön nacheinander die Hände über dem Kopf zusammenschlägt. Bei einem anderen Lied schreiten die Chormitglieder singend auf der Stelle. Erst nach links, dann nach rechts. „Ihr müsst dabei immer zum Publikum gucken“, empfiehlt die Chorleiterin Thöne. „Das sieht viel cooler aus.“
Das Kindermusical ist Projekt für Weihnachten, das heißt, nach dem Auftritt am 24. Dezember löst sich die Gruppe wieder auf. Das Musical ist für Kinder zwischen drei und zwölf Jahren geeignet. „Ich sage immer: Bis sie nicht mehr wollen“, beschreibt Mirjam Thöne, dass man auch noch gerne mit 13 Jahren mitmachen könne, dass Jugendliche aber in der Regel dann nicht mehr wollten.
