Im Herrngartenteich in Darmstadt geht die Sanierung voran

Gräben für die Technik werden in den Betonboden des Herrngartenteichs gestemmt. © Andreas Kelm

Die Bruchsteinmauer der Ufereinfassung des Teichs in Darmstadts "Gut Stubb" ist fast vollständig abgetragen, auf der Insel wird gerodet. Und die erste Nilgans ist zurück.

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DARMSTADT. Na, das mit dem Herrngartenteich und den Nilgänsen hat ja ganz toll funktioniert. Kaum war er leer, waren die Schnattergänse weg. Erstmal. An der Restpfütze auf der Ostseite tummelten sich nur noch Teichhühner und Stockenten. Am Donnerstag allerdings bestätigte sich visuell, was sich akustisch schon angekündigt hatte. Kaum regnet es mal und die Restpfütze wird größer, ist auch die erste Nilgans wieder da.

Umfangreiche Arbeiten geplant

Anfang September wurde der Teich in Darmstadts "Gut Stubb", der eigentlich ein Brunnen ist, für die Sanierung abgefischt und abgelassen. Er war undicht, und die einzige Fontäne, laut Stadt immerhin Darmstadts höchste, schaffte es nicht, das Wasser so mit Sauerstoff anzureichern, dass es nicht umkippte. Der Plan: abdichten, neue Technik, zweite Fontäne, neuer Ablauf, neues Gefälle.

Während die Bauarbeiten am Kanal seit Schuljahresbeginn in der Frankfurter Straße eher langsam voranrücken - demnächst erreichen sie die Einmündung Alicenstraße - tut sich am und im Herrngartenteich jede Menge. Inzwischen wurden bis auf drei Stellen alle Natursteine der Umfassung abgetragen und sauber aufgestapelt. Landschaftsgärtner nutzen den wasserlosen Zustand des Beckens für den bequemen Zugang zur Insel für Rodungs- und Fällarbeiten. Die Einschnitte im Betonboden für die neue Technik sind zum Teil schon mit Stahl bewehrt. Bis zum Dezember sollen die Arbeiten fertig sein.

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Vor rund 100 Jahren angelegt

Der Herrngartenteich ist vor rund 100 Jahren angelegt worden, als aus dem früheren herrschaftlichen Park endgültig ein Volkspark wurde. Allen Versuchen, ihn zu sanieren, hat er seither erfolgreich getrotzt, zuletzt vor vier Jahren. Durch die undichte Einfassung des 4750 Quadratmeter großen künstlichen Gewässers gingen in den Jahren Abertausende Liter Wasser verloren. Trinkwasser, wie Kritiker betonen, die den Teich gern vom offengelegten Darmbach speisen ließen und/oder ihn als Retentionsfläche für Starkregenereignisse einplanen wollen. Mit rund 740.000 Euro beziffert die Stadt die aktuellen Sanierungskosten, die auch dazu führen sollen, dass der Teich randvoll werden kann. Durch die undichte Einfassung kam der Wasserstand über eine bestimmte Höhe nicht hinaus.

Die Nilgänse wirds freuen.