IDSTEIN/DARMSTADT - Sie ist Pfarrerin im Ruhestand und bezeichnet die Diakonie, wörtlich übersetzt: den „Dienst“ am Menschen, selbst als ihr Lebensthema. Die frühere Dekanin des evangelischen Dekanates Idstein und Gemeindepfarrerin in Wallrabenstein, Heinke Geiter, erhielt am Freitag das Bundesverdienstkreuz für ihr ehrenamtliches Engagement beim Aufbau und in der Leitung des Vereins „Hospizbewegung Idsteiner Land“ und in der Notfallseelsorge. In einer Feierstunde im Kollegiengebäude des Regierungspräsidiums in Darmstadt überreichte Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid der 70-Jährigen die Auszeichnung, die der Bundespräsident ihr für das Engagement in Kirche und Gesellschaft verliehen hatte.
Gründerin der „Hospizbewegung“
Heinke Geiter war 2001 eine der Gründerinnen des ökumenisch begründeten Vereins „Hospizbewegung im Idsteiner Land“ und ist seitdem seine Vorsitzende. Bis 2012 war sie Pfarrerin und Dekanin in Idstein, hat nach ihrer Pensionierung das ehrenamtliche Engagement für die Hospizbewegung weitergeführt und wird auch in Zukunft federführend mitarbeiten. Sie ist weiterhin in der Aus- und Weiterbildung der Hospizbegleiter tätig und engagiert sich auch noch in der Notfallseelsorge. „Sie haben den Verein mit Ihrem Einsatz, Ihrem Wissen und – nicht zuletzt – mit Ihrer Menschlichkeit entscheidend vorangebracht“, lobte Regierungspräsidentin Lindscheid die Ordensträgerin.
Auch im Pflegebereich hat sich Heinke Geiter engagiert. So ging die Gründung der Stiftung „Diakonie Pflege Idstein“ auf ihr Engagement zurück. An der Gründung des Verbunds „Pflege im Anschluss“ (PiA) der Diakonie war Geiter maßgeblich beteiligt. Bis heute arbeitet sie auch hier mit und sorgt dafür, dass der Übergang vom Krankenhaus und die häusliche Pflege besser wird. Heinke Geiter engagiert sich außerdem seit vielen Jahren für Asylbewerber. Seit 2007 gibt es in Idstein das Haus der Kirche und Diakonie als Sitz der Hospizbewegung, der Diakonie, eines Wohnheims für seelisch behinderte Menschen sowie einer Tagesstätte für psychisch Kranke und einer psychosozialen Kontakt- und Beratungsstelle. Auch dies war stets eine Herzensangelegenheit der neuen Ordensträgerin.
„Das Engagement von Heinke Geiter für die Gesellschaft als Bürgerin und Pfarrerin ist beispielhaft“, so Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid bei der Feierstunde in Darmstadt. Die Ordensträgerin habe sich durch ihren jahrzehntelangen, ehrenamtlichen Einsatz große Verdienste um das Allgemeinwohl erworben, weshalb sie zurecht den Verdienstorden der Bundesrepublik erhalten habe.