Für das neue 33-Millionen-Euro-Studierendenhaus an der Schöfferstraße knallen aufwendig produzierte virtuelle Korken, weil die reale Feier Corona zum Opfer fiel.
Im kommenden Jahr ziehen das „Student Service Center“ und das Prüfungsamt ins neue Studierendenhaus der HDA ein.
(Foto: Guido Schiek)
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DARMSTADT - (bif). Ein Segensspruch ist und bleibt ein Segensspruch, ob dabei nun Leute zuschauen oder nicht. Und so reimt Polier Markus Lunkenmeier unverdrossen seinen Segen für den Neubau des Studierendenhauses der Hochschule Darmstadt (HDA) in die Kamera. Denn das Richtfest für das 33 Millionen teure, mit bodentiefen Fenstern streng gegliederte Gebäude nordöstlich des Hochhauses direkt an der Schöfferstraße ist eine virtuelle Feier.
„Virtuelles Korkenknallen“ nennt es die HDA folgerichtig in ihrer Pressemitteilung, die auf den recht aufwendig produzierten Film hinweist, in dem Polier Lunkenmeier auf dem Dach sein Glas ordnungsgemäß in tausend Scherben zerspringen lässt. Auch alle Reden wurden per Videobotschaft eingesammelt.
Dazu ermöglichen Architekturstudenten einen virtuellen 3D-Blick aufs und ins neue Gebäude. Diese Sneak Preview hätte eigentlich beim Richtfest am 15. Mai laufen sollen. Nun läuft sie auf Youtube. Passend in diesen Zeiten, wo ein Großteil der Lehre digital stattfindet. Im kommenden Jahr ziehen nach Fertigstellung das „Student Service Center“ und das Prüfungsamt in das neue Gebäude ein, ebenso das Hochschulzentrum für Studienerfolg und Berufsstart (HSB), das International Office, Teile des AStA und das Familienbüro. Hinzu kommen Seminarräume, ein Lernzentrum und die Mensaria des Studierendenwerks im Erdgeschoss.
„Als kleine Schwester der großen Mensa Schöfferstraße wird die Mensaria vielen die Gelegenheit bieten, den gefürchteten Mittagspausen-Stau zu meiden und neue Menü-Alternativen zu probieren“, heißt es in der Mitteilung weiter. In der Mensaria würden die Speisen mittags an Koch-Stationen frisch zubereitet. Und auch außerhalb der Stoßzeiten gebe es Snacks und Getränke.
Der fünfgeschossige Neubau wird aus Mitteln des Hochschulpakts finanziert und ist das erste Bauprojekt dieser Größe, bei dem die Bauherrschaft direkt bei der HDA liegt. Und erstmals waren auch die künftigen Nutzer schon früh in die Planung eingebunden, schreibt die HDA. Sie seien zu ihren Anforderungen und Wünschen befragt worden und hätten mitentschieden. „In regelmäßigen Treffen mit den Kolleginnen und Kollegen der Abteilung Bau und Liegenschaften wurde konstruktiv und kreativ diskutiert“, sagt HDA-Sprecher Simon Colin. „Oft waren die Architekten des Stuttgarter Büros Glück + Partner dabei, um alle Beteiligten auf den aktuellen Stand zu bringen.“
Kanzler Norbert Reichert betont, der Neubau werde dringend benötigt. „Wir möchten unseren Studierenden – derzeit sind es rund 17 000 – in Zeiten der Zunahme virtueller und digitalisierter Lehrangebote auch einen realen Raum für die Dimension der sozialen Zusammenarbeit bieten“, sagt er. „Bildung für das Leben und die Gesellschaft – deshalb hoffen wir, dass das neue Gebäude auch eine große Strahlkraft über unseren Campus hinaus für Gäste aus der ganzen Stadt haben wird.“
Als wichtige Anlaufstelle bezeichnet auch Wissenschaftsministerin Angela Dorn das neue Gebäude. „Ich freue mich sehr, dass die Hochschule Darmstadt mitten im Zeitplan ist und in eigener Bauherrschaft das Projekt voranbringt“, sagt sie in ihrer Videobotschaft.