Evangelische und katholische Kirche gründen mit dem ASB eine Kooperation für Notfallseelsorge in Darmstadt und Umgebung. Ein Ausbildungskurs für Ehrenamtliche beginnt im Juni.
DARMSTADT. Es ist ein wichtiger Schritt in die Zukunft: Das evangelische Dekanat Darmstadt, das Bistum Mainz und der Arbeiter-Samariter-Bund Südhessen arbeiten künftig in der Notfallseelsorge und Krisenintervention in Darmstadt und Umgebung zusammen. Mit einem Festakt haben die drei Partner diese Kooperation besiegelt. Sie betreiben seit diesem Jahr die "Notfallseelsorge und Krisenintervention Darmstadt und Umgebung - Psychosoziale Akuthilfe und Einsatznachsorge" gemeinsam. Zuvor hatten bereits evangelische und katholische Kirche in der Notfallseelsorge zusammengearbeitet. Ein Büro wird die Notfallseelsorge und Krisenintervention ab Mai am neuen Sitz des evangelischen Dekanats in der Kiesstraße 14 haben. Das Team umfasst zurzeit rund 30 Personen.
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In allen Grundsätzen orientiere sich die Zusammenarbeit am Leitgedanken "Verlässlich für Menschen in seelischer Not". So steht es im "Memorandum of Understanding", das Dekanat, Bistum und ASB unterschrieben haben und in dem sie die Grundlagen ihrer Zusammenarbeit beschreiben. Sowohl die psychosoziale Notfallversorgung für Betroffene/Akuthilfe als auch die psychosoziale Notfallversorgung für Einsatzkräfte/Einsatznachsorge sollen so gemeinsam gesichert und gestärkt werden. Menschen mit und ohne Konfession oder Religion sollen künftig partnerschaftlich für Menschen mit und ohne Konfession oder Religion Hilfe leisten, so steht es im Memorandum.
Susanne Fitz ist die Hauptamtliche des katholischen Bistums in der Leitung der neuen Kooperation. Pfarrerin Annette Herrmann-Winter ist die evangelische Hauptamtliche im Team. Detlef Winterstein, der zuvor ehrenamtlicher Mitarbeiter der Krisenintervention war, ist seit März hauptamtlich für den ASB in der Leitung vertreten.
Der evangelische Dekan Dr. Raimund Wirth begrüßte die Zusammenarbeit ausdrücklich. Es galt, die religiöse Ausrichtung der Kirchen mit der nicht-religiösen des ASB auszutarieren. Die jeweiligen Identitäten, die auf Augenhöhe zusammenarbeiteten, drückten sich in dem neuen Namen "Notfallseelsorge und Krisenintervention" aus. In der Zeit der Verhandlungen sei "viel Konsens und Vertrauen gewachsen", so Wirth.
Markus Reuter, neuer Leiter des Referats Notfallseelsorge im Bistum Mainz, ausgebildeter Notfallseelsorger und Rettungssanitäter, gestaltet den Prozess der Zusammenarbeit in Darmstadt und Umgebung für das Bistum mit. Er freue sich, dass "die katholische Kirche sich hier jetzt intensiver engagiert", indem nun auch Ehrenamtliche beauftragt und Finanzmittel zur Verfügung gestellt würden. Eine solche gemeinsame Trägerschaft der beiden Kirchen mit dem Sozialträger ASB wie jetzt in Darmstadt sei im Rhein-Main-Gebiet "einzigartig".
Ein neuer Ausbildungskurs für Ehrenamtliche beginnt Ende Juni. Ein Informationsabend ist am Mittwoch, 29. März, um 19 Uhr im Offenen Haus, Rheinstraße 31, geplant. Informationen sind auch bei Susanne Fitz unter 0176-12539065 und bei Detlef Winterstein unter 0163-7545479 erhältlich.