Der Bundesaußenminister beantwortet beim SPD-Speed-Dating auf dem Riegerplatz Fragen von Bürgern und unterstützt die Landtagskandidaten Tim Huß und Bijan Kaffenberger im Wahlkampf.
Von Kerstin Schumacher
Lokalredakteur Darmstadt
Speed-Dating der SPD mit Bundesaußenminister Heiko Maas und den Landtagsabgeordneten Tim Huß und Bijan Kaffenberger.
(Foto: Kelm)
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DARMSTADT - Speed-Dating mit dem Bundesaußenminister: Heiko Maas (SPD) hat sich am Freitagabend auf dem Riegerplatz gemeinsam mit seinen Parteikollegen, den Landtagskandidaten Tim Huß und Bijan Kaffenberger, den Fragen zahlreicher Bürger gestellt. Pro Frage dürfen die Kandidaten zwei Minuten antworten, so die Regel.
Maas' rund 20-minütige Verspätung wissen Huß und Kaffenberger zu nutzen, denn obwohl der Außenminister freilich als Zugpferd der Veranstaltung fungiert, ist das Interesse der überwiegend jüngeren Besucher an "ihren" Landtagsabgeordneten groß.
Jonas Meinig etwa ist gekommen, um die Nachwuchs-Politiker mal live zu erleben. Und eine Frage hat der 30-Jährige auch mitgebracht: "Wie setzen Sie sich für die Digitalisierung ein?", will er von Tim Huß wissen. Der Landtagskandidat will das digitale Klassenzimmer einrichten. "Das heißt aber nicht, die Räume mit Hardware vollzustopfen." Vielmehr sollen Lehrer und Schüler befähigt werden, die Technologien zu nutzen. Nebenan bei Bijan Kaffenberger geht's ums gleiche Thema. "Wir brauchen ein flächendeckendes Glasfasernetz in Darmstadt und Darmstadt-Dieburg", erklärt der 29-Jährige. Außerdem will er sich für den Ausbau des Mobilfunknetzes 5G einsetzen. Jetzt will Mittzwanzigerin Elli wissen, wie's die SPD mit der Legalisierung von Cannabis hält. Tim Huß: "Die Darmstädter SPD ist für die Freigabe, aber nur in Verbindung mit Präventionsprogrammen und Jugendschutz." Und dann sind die zwei Minuten auch schon wieder vorbei.
Für diese Form des Austauschs haben sich die Organisatoren bewusst entschieden: "Heiko Maas wollte bei seinem Besuch keinen Vortrag halten, sondern mit Bürgern in Kontakt kommen", erklärt Bijan Kaffenberger. "So kann sich keiner beschweren, die Bundesregierung sei nicht greifbar", ergänzt Tim Huß.
Und um 18.50 Uhr ist die Bundesregierung dann wirklich in Darmstadt. Rüstungsexporte, der Fall Maaßen, Flüchtlinge, EU-Außengrenzen, Abholzung des Hambacher Forsts: Jetzt ist Heiko Maas gefordert. Denn Ernst Ludwig Becker (60) aus Weiterstadt sieht durchaus einen Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und der Migrationsbewegung. Eine befriedigende Antwort erhält Becker nicht: Die Entscheidung zur Abholzung sei letztinstanzlich getroffen. "Als ehemaliger Justizminister muss ich sagen: Dann ist das eben so." Die Frage aller Fragen aber stellt der zwölfjährige Matiss: "Was wollen Sie tun, damit weniger Menschen im Mittelmeer ertrinken?" Maas' Antwort: "Wir müssen dafür sorgen, dass Menschen, die auf Schlauchbooten im Meer treiben, gerettet werden können." Und etwas dafür tun, "dass die Menschen in Afrika bessere Lebensbedingungen haben".