Zehn zusätzliche Ermittler, viele Spuren, aber noch kein heißer Tipp von Zeugen: Nach dem Angriff auf das Leben der TU-Bediensteten haben die Beamten noch viel Arbeit vor sich.
DARMSTADT. Dreieinhalb Wochen nach dem Giftanschlag in einem Gebäude der Technischen Universität auf der Lichtwiese verfolgt die Polizei eine Vielzahl von Spuren, hat aber noch keinen eindeutigen Hinweis auf den oder die Täter. Die wegen Verdachts auf versuchten Mord eingerichtete Sonderkommission „Licht“ wurde von 40 auf 50 Ermittler aufgestockt.
Zahlreiche Zeugen seien schon vernommen worden, „keiner hat bislang einen heißen Tipp gegeben“, sagt am Donnerstag auf Anfrage der Darmstädter Oberstaatsanwalt Robert Hartmann. Mit der Suche „nach einer Stecknadel auf einem Fußballplatz“ vergleicht er die Auswertung der Spuren – vor allem Fingerabdrücke und Genspuren – in dem Gebäude, insbesondere in der Teeküche, in der die vergifteten Getränke gelagert wurden. Sieben Bedienstete der TU hatten durch den Anschlag Vergiftungen erlitten.
Viele Personen seien berechtigt gewesen, den Raum zu betreten, sagt Hartmann. Man suche nach Hinweisen auf Personen, die keine Berechtigung hatten. Die Spuren würden beim Landeskriminalamt ausgewertet, auch darauf, ob eine polizeibekannte Person am Tatort war.
Die Opfer hätten bei ihrer Befragung keinen klaren Verdacht geäußert, erklärt der Ermittler. Mehrere sagten aus, sie hätten an dem Getränk keinen besonderen Geruch wahrgenommen. Die Chemikalie ist eindeutig bestimmt, wird aber aus Ermittlungsgründen nicht genannt. Eine seltene Substanz ist es nicht, „sie müsste in einem normalen chemischen Labor zu finden sein“, sagt Hartmann.