Laut Professor Dr. Bernd Krüger, Direktor am Klinikum Darmstadt, gestaltet sich die Therapie in der Regel unproblematisch. Es stehen verschiedenste Präparate zur Verfügung.
DARMSTADT. Bluthochdruck gehört zu den häufigsten Erkrankungen in Deutschland. Leider ist er viel zu selten ausreichend eingestellt. Aktuelle Zahlen sprechen davon, dass nur etwa 30 Prozent der Menschen, die an Bluthochdruck leiden, davon wissen. Leider ist es auch so, dass bei denen mit bekannter Diagnose lediglich jeder Zweite einen korrekt eingestellten Blutdruck hat oder überhaupt behandelt wird.
Tückisch an der Diagnosestellung ist, dass einerseits ein Bluthochdruck - vor allem zu Beginn - keinerlei Beschwerden verursacht, jedoch andererseits dieser von Beginn an das Gefäßsystem, die Nieren, das Herz, das Gehirn und die Augen schädigt.
Da hoher Blutdruck jenseits des 30. Lebensjahres, bei Übergewicht, bei erhöhtem Alkoholkonsum, geringer Bewegung und negativem Stress sowie vermehrter Kochsalz-Aufnahme häufiger ist, beziehungsweise begünstigt wird, sollte bei Vorliegen dieser "Risikofaktoren" regelmäßig selbst gemessen werden. Treten unspezifische Beschwerden wie beispielsweise morgendlich Kopfschmerz, Schwindel und Ohrensausen, starkes Herzklopfen oder auch gehäuftes Nasenbluten auf, kann ein erhöhter Blutdruck als Ursache zugrunde liegen, eine entsprechende Abklärung sollte erfolgen.
Eine korrekte Blutdruckmessung ist entscheidend: Im Regelfall wird der Blutdruck im Sitzen gemessen (Füße flach auf dem Boden, aufrechtes Sitzen mit leichter Rückenunterstützung), nachdem man mindestens fünf Minuten in Ruhe entspannt gesessen hat. Bevorzugt werden Oberarmmanschetten. Insgesamt sollten drei Messungen innerhalb von fünf Minuten durchgeführt und dokumentiert werden, wobei der Mittelwert der zweiten und dritten Messung für die Therapie herangezogen wird.
Die Therapie eines erhöhten Blutdruckes gestaltet sich in der Regel unproblematisch. Es stehen verschiedenste Präparate zur Verfügung, die zumeist eine Wirksamkeit über 24 Stunden aufweisen und daher nur einmal täglich eingenommen werden müssen.
Neben einer Medikamenteneinnahme sollten zusätzlich Lebensstiländerungen angestrebt werden. Negativ, nicht nur auf den Blutdruck, wirkt sich das Rauchen aus, das beendet werden sollte. Des Weiteren ist eine moderate sportliche Betätigung, hier sind drei Mal pro Woche 45 Minuten schnelleres Spazierengehen ausreichend, angeraten sowie wenn angezeigt, eine Gewichtsreduktion. Eine kochsalzarme Ernährung reich an Obst, Gemüse, Fisch, Geflügel zeigte sich in verschiedenen Studien ebenfalls förderlich.
Nur in seltenen Fällen kann eine Blutdrucktherapie komplett abgesetzt werden, da ein Absetzen der Medikamente wieder zu einem (unkontrollierten) Anstieg führt.
Deshalb sollte man achtsam sein und seine Blutdruck-Werte kennen. Sollte der Blutdruck höher als 135/85 mmHg sein, sollte man zum Hausarzt gehen.
Von Prof. Dr. Bernd Krüger