Genug Trinkwasser in Darmstadt

In ersten Kommunen wird der Notstand wegen Wasserknappheit ausgesprochen, Darmstadt ist nicht betroffen. Symbolfoto: dpa
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Aktuell gibt es in Darmstadt keinen Wassernotstand. Der Versorger Entega warnt allerdings vor Überlastung des Systems in den Morgen- und Abendstunden.

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. In Darmstadt droht derzeit keine akute Wasserknappheit. Das teilt Entega-Sprecher Michael Ortmanns auf Anfrage mit.

Damit entspricht die Stadt nicht dem hessenweiten Trend. Trockenheit und heiße Temperaturen sorgten laut Angaben des Hessischen Landesamts für Naturschutz, Umwelt und Geologie in den vergangenen beiden Jahren dafür, dass die Grundwasserstände auf ein niedriges Niveau gesunken sind. Auch der Wasserversorger Entega hatte in den Jahren 2018 und 2019 die bisher höchsten Jahresabgaben. Auch in diesem Jahr waren die Grundwasserstände an 60 Prozent der Messstellen in Hessen im Juli unterdurchschnittlich.

Notstände in Hessen

In den ersten hessischen Kommunen gibt es bereits einen Wassernotstand. In Mörlenbach im Odenwald müssen beispielsweise Poolbesitzer eine Genehmigung des Wasserversorgers einholen, bevor sie ihr Becken füllen. Der Heppenheimer Ortsteil Ober-Laudenbach wird nun sogar mit zusätzlichem Wasser per Lkw durch die Stadtwerke beliefert, da die Schüttung der eigenen Quelle nicht ausreicht.

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In Darmstadt sieht Entega auch langfristig keine solche Entwicklung. Damit es dabei bleibt, sollen die Bürger auf ihren Wasserverbrauch achten. In den Spitzenverbrauchszeiten von 7 bis 10 Uhr und 18 bis 21 Uhr sollten keine größeren Mengen abgezapft werden, appelliert Ortmanns. Das könne sonst zu einer Überlastung führen und zu einem leeren Speicherbecken, das nicht rechtzeitig nachgefüllt werden kann. Grundsätzlich solle der Verbraucher sparsam und bewusst mit Trinkwasser umgehen. "Wenn sich alle an die Regeln halten, können wir gut liefern", sagt Ortmanns.

Spitzenwerte sind Ausnahmen

Im Jahresdurchschnitt liegt der Verbrauch in Darmstadt bei 23 000 Kubikmetern Wasser am Tag, an einzelnen Spitzentagen in diesem Sommer lag der Verbrauch bei 40 000 Kubikmetern. "Das ist aber die absolute Ausnahme", sagt Ortmanns. Bisher gibt es bei Entega keine Anzeichen, dass der Verbrauch im Corona-Sommer angestiegen ist. Auch in den vergangenen Hitzesommern habe es Tage mit solchen Spitzenwerten in Darmstadt gegeben.