Ganz im Trend von Up- und Recycling

Frühlingsfest im Künstlerhaus Ziegelhütte. Hier betrachtet Iris Schuchmann eines der Kunstwerke im Garten. Foto: Karl-Heinz Bärtl   Foto: Karl-Heinz Bärtl

Wer in den Garten mit den 14 Verkaufsständen wollte, musste zuerst durch die Ausstellung gehen, die in der Ziegelhütte am Wochenende zu Ende ging, vorbei an stilisierten...

Anzeige

BÜRGERPARKVIERTEL. Wer in den Garten mit den 14 Verkaufsständen wollte, musste zuerst durch die Ausstellung gehen, die in der Ziegelhütte am Wochenende zu Ende ging, vorbei an stilisierten Pflanzen und Seegärten, „Feldern am Fluss“ in Öl- und Ei-Tempera-Farben, wie Maler Manfred Fuchs sagte, der zum Künstlergespräch nach Darmstadt gekommen war. Im Garten der Ziegelhütte gab es dann Blumen aus Ton, die ebenfalls stilisierten Blätter und überlangen Stile von Doris Hujer, die auf Gartenkunst spezialisiert ist.

Ihr gegenüber befand sich ein Stand mit Nützlichem. „Wildwax“ heißt ein neues Start-up aus Frankfurt, das sich Gedanken über Plastik gemacht hat, das in rauen Mengen in Küchen verwendet und wieder weggeschmissen wird. „Wildwax“ hat sich auf das gute alte Wachstuch, das bei richtiger Pflege lang verwendet werden kann und praktische Eigenschaften besitzt. Das Tuch aus zertifizierter Baumwolle – mit regionalem Bienenwachs, Biokokosfett und Fichtenharz behandelt – klebt am Schüsselrand fest, wenn man Essensreste frischhalten und abdecken möchte. Auch fürs Picknick und Transporte können Dinge lebensmittelecht verpackt werden.

Wohlfühlkissen – für eine Spende zu haben

„In diesem Jahr dreht sich nicht alles um die Kunst, sondern es ist eine bunte Mischung von Ständen zusammengekommen, deren Angebote das Leben schöner machen sollen“, sagte Annekatrin Roth, Organisatorin und stellvertretende Vorsitzende des Vereins Künstlerhaus Ziegelhütte. „Dabei spielt der ökologische Gedanke eine Rolle – oder aber soziale Anliegen.“

Anzeige

Die Frauen vom Evangelischen Hospiz- und Palliativ-Verein Darmstadt haben kleine Puppenschuhe gestrickt und auf Glückwunsch-Karten befestigt, in die ein Geldgeschenk passt, oder Kissen mit verschiedenen Füllungen als Wärme- oder Kältekissen genäht – zu haben gegen eine Spende. Bei ihrer Tätigkeit als Begleiterinnen im Hospiz verwenden sie selbst diese Wohlfühlkissen, um das Leben der Sterbenden und ihren Familien ein wenig angenehmer zu machen.

Die leuchtend bunten Schüsseln, die aus Ölfässern von jungen Menschen aus Burkina Faso hergestellt sind, gehen prächtig am Stand der Christen für Afrika. Auch Figuren, Hocker, Stühle, Topfuntersetzer aus zum Teil zum Wegwerfen bestimmten Material wurden in Imasgo gefertigt – der Erlös unterstützt Bildungseinrichtungen, insbesondere für junge Frauen.

Originelle Up- und Recycling-Ideen verfolgen weitere Stände: Ausgediente Segel von Schiffen verarbeitet Christiane Kotterer zu „Mode aus Wind und Wetter“. Jedes Segel habe eine Geschichte, die in den wetterfesten Jacken und Taschen ein wenig weiterlebe, sagt die Heppenheimerin und begeisterte Seglerin.

Schmuckdesign aus den Wegwerf-Kaffeekapseln aus Aluminium betreibt Angelika Müller aus Seeheim-Jugenheim und kombiniert sie mit Halbedelsteinen, Silber, Lederbändchen oder Draht. Der Kuchen vom Verein oder die Minestrone und das Tabouleh von Matthias, der jahrelang für die Künstler bei ihren Treffen in Mirabelle gekocht hat, sind frisch zubereitet. Zum Wein schmecken sie köstlich, als die Darmstädter Jazzer „En Haufe Leit“ beim Gartenkonzert loslegten.