Freiwillig Tempo 30 in der Erbacher Straße

Darmstadts Oberbürgermeister appelliert an Kraftfahrer, Rücksicht zu nehmen. FDP unterstützt VCD-Vorstoß für eine Anliegerstraße.

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DARMSTADT. (jon). Die Stadt Darmstadt hat in der Erbacher Straße Schilder aufstellen lassen, mit denen Kraftfahrer aufgefordert werden, freiwillig Tempo 30 zu fahren. Damit appelliere man an alle Verkehrsteilnehmer, ihre Geschwindigkeit auf diesem Abschnitt aus Rücksicht auf die Anlieger freiwillig zu reduzieren, hieß es am Dienstag.

Zugleich nimmt die Stadt damit in einem ersten Schritt den Vorschlag der Bürgerinitiative „Erbacher Straße“ auf, dort eine dauerhafte, verpflichtende Beschränkung auf Tempo 30 einzuführen. Die Einführung einer solchen bindenden Geschwindigkeitsbegrenzung ist dort nach Angaben der Stadt bisher aufgrund fehlender rechtlicher Grundlagen nicht möglich.

„Die nun erfolgte freiwillige Beschränkung auf Tempo 30 in der Erbacher Straße ist im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten aus unserer Sicht ein erster pragmatischer Schritt, um hier für eine spürbare Geschwindigkeitsreduzierung zu sorgen“, sagte Oberbürgermeister Jochen Partsch (Grüne). Die Stadt appelliere an die Kraftfahrer, sich daran zu halten. „Gegenseitige Rücksichtnahme ist hier das entscheidende Stichwort.“

Ziel ist nach Partschs Worten jedoch eine dauerhaft angeordnete Tempo-30-Beschränkung in der Erbacher Straße. Dazu sei die Stadt weiter im Gespräch mit den zuständigen Behörden sowie den Anwohnern. Eine solche bindende Tempobegrenzung gibt es bisher nur zwischen Römheldweg und dem Abschnitt hinter dem Hofgut Oberfeld.

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Die FDP begrüßte unterdessen die Initiative des Verkehrsclubs Deutschland (VCD), die Erbacher Straße von der B 26 bis zum Ostbahnhof zur Anliegerstraße zu erklären, in der nur Busse und Anlieger fahren dürfen (wie berichtet).

„Das würde erheblich zur Verkehrsberuhigung und Sicherheit von Kindern und Radfahrern beitragen“, erklärte die verkehrspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Stadtparlament, Ursula Blaum. Zugleich kämen die Busse so morgens schneller von Roßdorf zum Ostbahnhof, da sie den üblichen Stau auf der B 26 umfahren könnten.

Freidemokraten: Verbotsschild reicht aus

Die Freidemokraten bezweifeln allerdings, ob wie vom VCD vorgeschlagen Poller oder eine Schranke sinnvoll und praktikabel sind, den Durchgangsverkehr aus der Straße fernzuhalten. Sie schlagen vor, stattdessen ein Verbotsschild (Durchfahrt nur für Anlieger und ÖPNV) aufzustellen und die Einhaltung des Verbots kontrollieren zu lassen.

Wenn das nicht ausreiche, könne man zusätzlich Tempo 30 vorschreiben und einen Blitzer installieren, erklärte die FDP. Dabei würden dann auch zu schnelle Fahrer erwischt, die dort nicht hätten fahren dürfen.