Der Umzug in die neue Wache in Darmstadt-Arheilgen verzögert sich trotz der von Oberbürgermeister Partsch verbreiteten Zuversicht weiter.
DARMSTADT. Die Fertigstellung der neuen Wache der Freiwilligen Feuerwehr Arheilgen wird zur scheinbar unendlichen Geschichte. Denn der rund 9,5 Millionen Euro teure Neubau in der Florianstraße 1 am Ortsausgang von Arheilgen kann von der Wehr nach wie vor nicht genutzt werden.
Dabei hatte Oberbürgermeister Jochen Partsch (Grüne) sich in der Stadtverordnetensitzung am vergangenen Donnerstag noch zuversichtlich gezeigt, dass die Feuerwehrleute jetzt endlich umziehen können. Auf eine entsprechende Frage der SPD-Stadtverordneten Anne Marquardt sagte Partsch: „Die Restarbeiten im Elektro-Bereich werden kurzfristig fertiggestellt, sodass die Freiwillige Feuerwehr den Betrieb Anfang September 2019 aufnehmen kann.“
Doch dem ist nicht so. Der Arheilger Wehrführer Michael Hahn sagte am Mittwoch dem ECHO, nach wie vor seien noch nicht alle Arbeiten an dem neuen Gebäude erledigt. So sei in dieser Woche der sogenannte Homeserver, der unter anderem zur elektrischen Steuerung der 15 großen Rolltore und der Gebäudebeleuchtung dient, bei der Installation kaputt gegangen. Nächste Woche solle ein neuer Server geliefert und installiert werden. Ebenfalls kommende Woche soll dann auch die Schließanlage der Wache programmiert werden.
„Ich hoffe, dass wir Ende des Monats umziehen können, aber vermutlich klappt es erst Mitte Oktober“, sagte Hahn zu einem möglichen Umzugstermin. „Und das ist sportlich geplant.“
Die Inbetriebnahme der neuen Wache verzögert sich seit fast einem Jahr. Ursprünglich sollten die Feuerwehrfrauen und -männer im Herbst 2018 vom alten Gerätehaus in der Frankfurter Landstraße in den Neubau am Ortsrand umziehen. Später hieß es, es werde April 2019, bis alle Arbeiten erledigt sind. Am Feiertag Christi Himmelfahrt Ende Mai waren die Feuerwehrleute zwar immer noch nicht eingezogen, aber das Gebäude wurde bereits feierlich eingeweiht. Jede Menge Besucher kamen, um sich die neue Wache anzusehen. Damals hieß es, Ende Juni sei alles fertig und dem Umzug stehe nichts mehr im Wege. Mitte Juli teilte die Stadt dann mit, Ende Juli könne es losgehen.
Bei der Übergabe des neuen Gebäudes war seinerzeit eine Liste mit rund 200 Mängel erstellt worden. Die Zahl der aufgelisteten Probleme sei nicht untypisch bei einem Neubau dieser Größe, erklärte die Stadt. Aufgeführt waren auf der Liste nicht nur echte Mängel, sondern auch mangelhaft ausgeführte Arbeiten, noch zu erledigende Restarbeiten und nicht gelieferte Einrichtungsgegenstände.
Zum Stand der Arbeiten sagte Hahn: „Wir sind bei 99 Prozent, aber an dem restlichen einen Prozent hängt es.“ Endlos viel Zeit zur Erledigung der letzten Arbeiten bleibt nicht mehr. Denn Ende des Jahres muss die Wehr endgültig aus ihrem alten Quartier ausziehen. Auf dem Grundstück will der Bauverein Wohnungen bauen.
Von Joachim Nieswandt