15 Organisationen rufen für Sonntag, 6. Juni, zu einer Fahrrad-Demo gegen den Ausbau der A 5 und A 67 auf. Sie stellen sich die Verkehrswende anders vor.
DARMSTADT. (red). 15 Umwelt-Organisationen und Initiativen, die für eine schnelle Mobilitätswende einstehen, rufen für Sonntag, 6. Juni, zu einer Fahrrad-Demonstration durch Darmstadt und Griesheim auf. Ausgangspunkt ist der Darmstädter Hauptbahnhof, an dem um 11.30 Uhr die Demonstration mit einer Auftaktkundgebung beginnt. Die Demo wird sich dann auf der B 26 Richtung Griesheim in Bewegung setzen und auf den Brücken der A 5 und der A 67 Kundgebungen abhalten, wie die Parents for Future Darmstadt mitteilen. 300 Teilnehmer seien angemeldet, sagt Antje Sander von den Parents For Future Darmstadt und Umgebung.
Die Abschlusskundgebung findet um zirka 14.30 Uhr auf dem Luisenplatz in Darmstadt statt. Dort werden die Forderungen der Veranstalter den Stadtverordneten übergeben.
Neben Parents und Fridays for Future rufen zur Demonstration auf: die Scientists for Future, Bickenbach for Future, der ADFC Darmstadt-Dieburg, die BUND-Jugend Hessen, der BUND Darmstadt und Odenwald, Attac, Extinction Rebellion, der Klimanotstand, die Greenpeace-Gruppe, der Naturschutzbund, die Natur-Freunde sowie die Solidaritätsgruppe „A 49 und Klimazerstörung stoppen – Verkehrswende jetzt!“
Der Bundesverkehrswegeplan sieht einen sechsspurigen Ausbau der A 5 zwischen dem Darmstädter Kreuz und dem Kreuz Walldorf vor, heißt es in der Pressemitteilung. Geplant sei, die Seitenstreifenfreigabe schrittweise auf die gesamte Strecke zwischen Darmstadt und der Landesgrenze zu Baden-Württemberg auszuweiten. Auch für die A 67 ist laut dem aktuellen Bundesverkehrswegeplan 2030 ein sechsstreifiger Ausbau entlang der Strecke von Lorsch bis zum Mönchhofdreieck geplant.
„Im Zuge des Ausbaus der Straßen werden in Südhessen riesige Waldflächen und landwirtschaftliche Flächen vernichtet und versiegelt“, sagt Sander. Der Erhalt des Waldes sei notwendig wegen des fortschreitendem Klimawandels, als CO2-Senke, für Trinkwasser und zur lokalen Lebensmittelversorgung, erläutert Sander. „Die dafür vorgesehenen Flächen übertreffen bei weitem die Flächen, welche schon für die A 49 zerstört wurden“, sagt sie. Die Projekte sollen umgesetzt werden, obwohl der hohe Beitrag des Verkehrssektors für die Klimaerhitzung längst bekannt sei. Nach ihren Angaben sei durch Studien nachgewiesen, dass der Neu- und Ausbau von Straßen zu einer Zunahme des Verkehrs führe. Das Wuppertalinstitut für Klima, Umwelt und Energie habe ausgerechnet, was zur Einhaltung des CO2 Budgets für eine Begrenzung der Klimaerwärmung auf 1,5 Grad in Deutschland getan werden müsse: Der Autoverkehr müsse halbiert und der Güterverkehr zu 30 Prozent auf die Schiene verlagert werden. „Jetzt noch Autobahnen neu zu bauen oder auszubauen, ist daher ökologisch nicht akzeptabel und ein Weg in die Sackgasse“, findet Helmut Weick von der Solidaritätsgruppe „A 49 und Klimazerstörung stoppen – Verkehrswende jetzt“.
Die Klimaaktivisten fordern ein sofortiges Moratorium für Planungen und Baustellen von Autobahnen und Autostraßen. Der Bundesverkehrswegeplan müsse gekippt, die Projekte neu auf Klimaverträglichkeit untersucht werden.
Die Demonstration ist Teil zweier dezentraler Aktionstage für eine Mobilitätswende. Sie finden am 5. und 6. Juni deutschlandweit statt, erläutern die Organisatoren.