In einer Feier mit Kranzniederlegung, Zeitzeugenberichten und Filmen gedenkt Darmstadt der Opfer des Bombenangriffs in der Nacht vom 11. auf den 12. September 1944.
DARMSTADT. (red). In Erinnerung an die vielen Opfer der Darmstädter Brandnacht vom 11. September 1944 wird Darmstadts Oberbürgermeister Jochen Partsch, am Sonntag , 11. September, um 11 Uhr am Gräberfeld auf dem Waldfriedhof einen Kranz niederlegen und damit der Bürgerinnen und Bürgern gedenken, die an diesem Tag gestorben sind.
Der Gedenktag beginnt mit der ersten Kranzniederlegung durch den Oberbürgermeister auf dem Gräberfeld des Waldfriedhofs. Um 18.30 Uhr schließt sich die Ökumenische Friedensandacht zum Gedenken an die Opfer der Darmstädter Brandnacht und alle Opfer von Krieg und Gewalt in der Stadtkirche mit anschließender feierlicher Kranzniederlegung am Mahnmal am Kapellplatz gegen 20 Uhr an. Um 23.55 Uhr läuten die Glocken der Darmstädter Kirchen in der Innenstadt. Bereits am Donnerstag, 8. September, und Freitag, 9. September, sind jeweils um 9.30 Uhr die Filme „Brandmale“ und anschließend „Running with Mum – Der Weg meiner Mutter“ in der Centralstation zu sehen. Anschließend gibt es eine Diskussion mit Zeitzeugen. Der Einlass beginnt ab 9 Uhr, der Eintritt ist frei, das Platzkontingent ist begrenzt, so der Hinweis der städtischen Pressestelle.
In der Nacht vom 11. auf den 12. September 1944 machten Bomber der Royal Air Force die gesamte Innen- und Altstadt Darmstadts dem Erdboden gleich. Über 280.000 Brandbomben erzeugten einen kaum vorstellbaren Feuersturm. In einer knappen halben Stunde löschte die 234 englischen Flugzeuge zwischen 23.55 und 0.20 Uhr all das aus, was Darmstadt als historische Stadt in Hessen geprägt hatte. Über 11.000 Tote, eine hohe Dunkelziffer an Vermissten, zudem über 65.000 obdachlos gewordene Menschen.
Oberbürgermeister Partsch betont die Wichtigkeit dieses Gedenktags: „Gerade jetzt, wo in Europa wieder ein barbarischer Krieg tobt, Menschen sterben, Städte und ganze Landesteile von Soldaten verwüstet werden, ist es wichtig, die Erinnerungen an die dramatischen Ereignisse der Brandnacht vor 75 Jahren wach zu halten, um uns bewusst zu machen, dass Frieden in Europa keine Selbstverständlichkeit ist.“ Mit der Kranzniederlegung rufe man „eine der dunkelsten und traurigsten Stunden in der Darmstädter Geschichte“ ins Gedächtnis, „als der größte Teil unserer Stadt bei einem Luftangriff zerstört wurde und viele tausend Menschen ihr Leben verloren haben.“