Ein Ort zum Wohlfühlen

Thomas Lutz vom Kirchenvorstand mit dem Büchlein über die Auferstehungskirche. Foto: Andreas Kelm

Ein neues Buch informiert über die Geschichte der Auferstehungskirche in Darmstadt-Arheilgen und lädt zu Rundgängen um und innerhalb der Kirche ein.

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DARMSTADT. Einmal innehalten und genau hinschauen auf etwas, das uns alltäglich begegnet und das wir eigentlich zu kennen meinen – dazu regt ein kleines Buch an, das der Kirchenvorstand der Arheilger Auferstehungsgemeinde herausgegeben hat. In dessen Mittelpunkt steht die Auferstehungskirche – als Spiegel geschichtlichen Wandels, als Ort mit symbolträchtiger Ausstattung und lebendigen Gottesdiensten sowie als prägendes Bauwerk im Herzen Arheilgens.

Angeregt hatte die Veröffentlichung der im September 2019 verstorbene Historiker und Ur-Arheilger Helmut Castritius. „Wir hatten ja vor 15 Jahren einen kleinen Kirchenführer erstellt“, erzählt Thomas Lutz vom Kirchenvorstand. „In den letzten Jahren gab es dann gerade zur Baugeschichte neue Erkenntnisse. Deshalb haben wir uns an eine Neufassung gewagt.“ Und die sollte eigentlich gar keine groß angelegte Publikation werden. Aber dann, so berichtet Lutz, durchkreuzte die „Freude am Entdecken“ dieses Plans. Nicht nur bei Thomas Lutz, den Details zum Taufstein, zu dem noch aus den katholischen Ursprüngen der Kirche stammenden Sakramentshäuschen, zur Glocke oder zu den Paramenten (liturgische Kleidung) immer wieder aufs Neue faszinierten.

Das Ziel, die Kirche nicht als Museum, sondern als lebendigen Ort des Gottesdienstes erfahrbar zu machen, beflügelte auch Kantor Burkhard Engelke bei seinem Text über die beiden Orgeln und Pfarrer Harald Marks bei seiner Erläuterung der Arheilger Bilderbibel, die an der Emporenbrüstung Szenen aus dem Alten und Neuen Testament wiedergibt. Hans Eberhard Ruhl, der im Arheilger Geschichtsverein engagierte ehemalige Gemeindepfarrer, lässt die bauliche Entwicklung des Kirchenbaus vor dem Hintergrund geschichtlicher Ereignisse Revue passieren – von der ersten Erwähnung 1426 über Plünderungen und Brandschatzungen während des Dreißigjährigen Krieges bis hin zu den letzten großen Veränderungen des Kirchenbaus Anfang des 20. Jahrhunderts.

„Wir wollten aber nicht nur mit harten Fakten aufwarten“, betont Pfarrer Harald Marks, der zu dem Buch auch einen Text über seinen den Nationalsozialisten Paroli bietenden Vorgänger Karl Grein verfasst hat. Pfarrer Hans-Jörg Dittmann, der zusammen mit seinem Kollegen Marks die 3200 Mitglieder zählende Gemeinde seelsorgerisch betreut, und Thomas Lutz widmen sich daher aus unterschiedlichen Blickwinkeln der Durchführung des Gottesdienstes.

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Wilhelm Wannemacher und seine Tochter Annette Wannemacher-Saal, ECHO-Redakteurin und gebürtige Arheilgerin, beschreiben kurzweilig Rundgänge um und innerhalb der Kirche. Gewürzt wird das Buch mit Fotos von Dieter Bachert, Hans-Jörg Dittmann und Claudius Betz, der mit seinen Luftaufnahmen für ungewöhnliche Perspektiven auf die Kirche und ihre Umgebung sorgt.

Thomas Lutz und Harald Marks freuen sich, dass Dank des ehrenamtlichen Engagements der Autoren und Fotografen ein Buch entstanden ist, das die Schönheit und Atmosphäre der Auferstehungskirche würdigt. „Wir hören immer wieder, dass wir hier in Arheilgen eine Kirche haben, in der man sich einfach wohlfühlt“, sagen beide und hoffen, dass sich die Begeisterung für ihre Kirche mit der vorliegenden Publikation auf noch mehr Arheilger überträgt.

Das 66 Seiten starke, im Justus-Liebig-Verlag erschienene Werk zur Auferstehungskirche in Arheilgen ist für 12 Euro im Gemeindebüro der Auferstehungsgemeinde, in der Arheilger Bücherstube sowie im Schreibwarenladen Czika (vormals Beier) erhältlich.