Neu in der Darmstädter Geschäftswelt: Vinoteca Carroccia

 In Bessungen hat jetzt das Spezialitäten-Geschäft Vinoteca Carrocchia geöffnet. Darüber freuen sich Pasquale, Flora, Chiara, Sandra und Orlando Carroccia.

Die Familie Carroccia eröffnet in der Bessunger Straße eine Vinothek mit Weinen und mediterranen Köstlichkeiten. Was die Gastronomie in der Nähe der Orangerie ausmacht.

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Darmstadt. Es ist in jeder Hinsicht ein Familienprojekt, das die Carroccias nun in der Bessunger Straße 33 umgesetzt haben. Einen guten Steinwurf entfernt von dem seit 20 Jahren erfolgreich von den Brüdern Orlando und Pasquale Carroccia geführten Restaurant „Orangerie“ haben sie die „Vinoteca Carroccia“ eröffnet – ein Glücksfall nicht nur für Bessunger, sondern für alle Liebhaber mediterraner Feinkost, Weine und Spirituosen.

Jahrelang hatten sich die Pächter des rund 300 Quadratmeter großen Ladenlokals an der Ecke Bessunger und Niederstraße abgewechselt, seit etwa zwei Jahren war es komplett geschlossen. Zwar füllten sich die Regalreihen in den Schaufenstern in den vergangenen Monaten nach und nach mit Hunderten leeren San Pellegrino-Flaschen – doch was das zu bedeuten hat, blieb zunächst ein Rätsel. Dieses ist seit ein paar Tagen gelöst. Auf einem kleinen Tisch stehen Weinflaschen vorm großflügeligen Eingang, und wer erst mal einen Blick ins Innere der Vinothek geworfen hat, der tritt auch ein. „Genau so haben wir uns das vorgestellt“, sagt Orlando Carroccia. „Die Leute sollen einfach hereinkommen, sich umschauen, einen Wein probieren, einen Espresso trinken und sich wohlfühlen“.

Direkt von Italien nach Darmstadt

Das tun sie ganz offensichtlich, die Kunden, die am Freitagvormittag reinspazieren in den Laden. Sie genießen einen Espresso, schnuppern an den wenigen verbliebenden, duftenden Orangen, die, kaum aus Italien eingetroffen, nach 24 Stunden schon wieder fast ausverkauft sind. „Die sind ganz frisch“, schwärmt Orlando Carroccia. Zwei Tage vorher wurden sie im Süden Italiens vom Baum gepflückt, nun liegen sie in einer Obstkiste und schmecken leicht herb – so, wie eine frisch geerntete Orange nun mal schmecken muss.

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Das Olivenöl ist preisgekrönt

Spirituosen können in der Vinoteca  Carroccia auch gekostet werden.
Spirituosen können in der Vinoteca Carroccia auch gekostet werden. (© Guido Schiek)

In hübschen Körben liegen rote Zwiebeln Tropea, weiße Zwiebeln Cipello, zöpfeweise Knoblauch. Auf Paletten stehen Weine, Spirituosen und Öle, in den Regalen Pasta, Gläser mit gegrillten Zucchini oder Paprika, Pilzen, Kirschpaprika gefüllt mit Käse, Olivenpaste, Dolce – und Wurst eines preisgekrönten Metzgers. Von wegen preisgekrönt: Das Olivenöl „Carroccia Campodimele“ wurde 2022 in New York als eines der Weltbesten gekürt – zum Stolz der Familie. „In unserer Heimat arbeiten wir biodynamisch“, sagt Orlando Carroccia, Ende des Jahres bekommen die heimischen Güter noch das Demeter-Siegel.

In der Vinoteca steckt viel Herzblut.

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Chiara Carroccia Vinoteca Carroccia

Doch zurück nach Bessungen. In dem rund 300 Quadratmeter großen Raum herrscht dank all der Köstlichkeiten eine heimelige Atmosphäre. Dazu tragen die antiken Möbel bei – Vitrinen, bestückt etwa mit Amarone-Flaschen. Antik ist auch die mintgrüne Waage, ein Hingucker die rot glänzende Schinken-Schneidmaschine. An den Wänden hängen zwei Mal ein Meter große, farbige Fotografien, die Lust auf Urlaub in Italien machen und die Großfamilie in ihrer Heimat zeigen. Die Carroccias kommen aus Lenola, einem kleinen Dorf in der Provinz Latina zwischen Rom und Neapel, das sich an einen Hang schmiegt – und ebenfalls abgelichtet ist. Dort haben die Carroccias ihre Wurzeln, dort leben die Eltern, Cousinen und Cousins und sorgen dafür, dass die Oliven fürs preisgekrönte Öl fachgerecht geerntet und gepresst werden. Auch bauen sie das Gemüse an, das ab dem kommenden Jahr frisch nach Darmstadt geliefert wird.

Gelungenes Konzept zieht Kunden an

Die Kombination von Ladenlokal und Vinothek ist charmant, und demnächst wird es an einer vier Meter langen Theke auch frisches Brot, Focaccia und Pinsa geben, die der Gast zum Wein verkosten kann. Zwei große Tische stehen mitten im Raum, für 20 Personen gibt es Sitzplätze. Freilich will man dem eigenen Restaurant Orangerie mit der Vinoteca keine Konkurrenz machen, für kleine Feiern aber ist der Raum auch nach Absprache zu buchen.

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Es ist ein schon jetzt gelungenes Konzept, das bereits nach wenigen Tagen die Kunden anzieht. Das liegt auch an der freundlichen Stimmung, die Mitarbeiter und Familienmitglieder verströmen, die übrigens auch die Räume gestaltet und renoviert haben. „Hier steckt viel Herzblut drin“, sagt Chiara Carroccia. Das Konzept haben alle gemeinsam entwickelt, bei den Farben auf helles Elfenbein und Purpurrot gesetzt, ansonsten „vieles aus dem Bauch heraus entschieden“.

Nun heißt es also „Buon Appetito“ dienstags bis samstags von 10 bis 18 Uhr – und das nicht nur für die Bessunger.