Der Bauverein errichtet ein Gebäude mit 30 geförderten Wohnungen. „Die Bandbreite reicht von Ein-Zimmer- bis Vier-Zimmer-Wohnungen“, sagt der Pressesprecher.
Von Marc Wickel
An dieser Stelle gegenüber des Friedhofs in Eberstadt entsteht ein neues Gebäude mit geförderten Wohnungen.
(Foto: Marc Wickel)
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DARMSTADT - Die Bauverein AG will geförderte Wohnungen im Süden Darmstadts bauen. Eine Baugrube gegenüber des Friedhofs in Eberstadt ist schon ausgehoben. Allerdings stand dort vorher ein Gebäude, dass der Bauverein im Herbst hat abreißen lassen. Und das waren auch geförderte Wohnungen, für die zuletzt die Stadt und davor das Klinikum Darmstadt die Belegrechte hatte.
Das Wohnhaus aus den siebziger Jahren mit vier Geschossen stand in der Kurt-Schumacher-Straße 48. Es hatte 28 Wohnungen zwischen 40 und 50 Quadratmetern, von denen immer mal wieder einige leer standen. 2016 hatte der Bauverein auf eine ECHO-Anfrage hin erklärt, dass Wohnungen nach und nach renoviert würden – in acht hatte es beispielsweise einen Wasserschaden gegeben, sodass sie unbewohnbar waren. Eine komplette Sanierung sei in nächster Zeit nicht geplant, hieß es 2016, die Wohnungen sollten alle wieder vermietet werden.
Zu der Baugrube teilt der Bauverein nun mit: „In der Kurt-Schumacher-Straße soll ein sechsgeschossiges innovatives Systemhaus in zukunftsweisender Holz-Hybridbauweise gebaut werden.“ Es handele sich dabei um ein Gebäude, das aus zwei Modulen besteht. „Aber die sind press aneinander gebaut“, erklärt Pressesprecher Wolfgang Knöß. Die beiden Häuser hätten separate Eingänge und seien auch nicht über Flure oder Gänge miteinander verbunden. Eine 3D-Visualierung, wie sie aussehen könnten, gebe es leider noch nicht, bedauert Knöß.
KOMBINATION AUS ZWEI BAUSTOFFEN
Bei der Holz-Hybridbauweise will man die Vorteile von Holz und Beton nutzen. Beton ist relativ preiswert und kann statisch gut belastet werden. Holz hat bessere Wärmedämm-Eigenschaften als Beton und kann zu einem besseren Raumklima beitragen. Holz kann aber auch statische Lasten übernehmen. Zudem soll Bauen mit Holz weniger Energie verbrauchen, und im Holz ist das Klimagas Kohlendioxid fixiert. (mawi)
In die zwei Häuser, die zwei Geschosse mehr haben werden als das alte Gebäude, sollen insgesamt 30 Wohnungen kommen. „Die Bandbreite reicht von Ein-Zimmer- bis Vier-Zimmer-Wohnungen“, so die Bauverein AG. Eigentumswohnungen seien dort nicht geplant, sagt das Unternehmen, es sollen wieder geförderte Wohnungen werden – das sei entsprechend mit dem städtischen Amt für Wohnungswesen abgestimmt.
Warum bei nur zwei Wohnungen mehr (bislang 28, künftig 30) die Häuser um ganze zwei Geschosse höher werden sollen, konnte Knöß so nicht beantworten. „Das sind geförderte Wohnungen“, erinnert er sich, „da gibt es Vorgaben von der WI-Bank und dem Amt für Wohnungswesen.“ WI-Bank steht für Wirtschafts- und Infrastrukturbank. Sie ist die Förderbank des Landes Hessen, und einer ihrer Schwerpunkte ist Wohnraumförderung.
Die früheren Bewohner der alten Kurt-Schumacher-Straße 48 sind laut Bauverein bis auf drei Mietparteien dauerhaft in anderen Wohnungen des Unternehmens untergekommen. Zwei hätten sich auf dem freien Markt eine Wohnung gesucht, eine sei komplett aus Darmstadt weggezogen.
Zurzeit wartet die Bauverein AG auf die Baugenehmigung. Die Häuser sollen – wenn alles reibungslos und nach Plan verläuft – im Frühjahr oder Sommer 2021 fertiggestellt sein.