Im Darmstdter Johannesviertel dreht Studentin der Filmwissenschaft Szenen für einen Kurzkrimi.
DARMSTADT. Ein Treppenhaus und der Eingang einer Wohnung in der Kahlertstraße im Johannesviertel waren Drehort für einen Kurzkrimi. Der Film soll bei Festivals laufen und Teil der Portfolios der Crew, der Regisseurin sowie der Produzentin werden.
Mit „Ton bereit?“ „Ton läuft.“ „Kamera bereit?“ „Kamera läuft.“ „Szene eins, 15 Take vier“ hört man im Treppenhaus einen typischen Dialog zwischen Regie, Kamera und Ton. Leila – gespielt von der Schauspielerin Inken Paland aus Berlin – öffnet die Wohnungstür und bemerkt etwas.
Damit endet die Szene auch schon. Da sie im vierten Versuch gut gespielt war, war es das für diesen Tag. Die Crew fängt an abzubauen, der Dreh wird in zwei Tagen in Mainz fortgesetzt.
„Unser Film heißt ‚4 Minuten 37‘, wobei das noch ein Arbeitstitel ist“, berichten Produzentin Katharina Hein sowie Corinna Kranig, Regisseurin und Drehbuchautorin. Im Film gehe es darum, dass Leila nach Haus komme, bemerke, dass ein Einbrecher in ihrer Wohnung ist und die Polizei anrufe, umreißt Corinna Kranig die Handlung. Die Regisseurin studiert Filmwissenschaften an der Hochschule Mainz und an der Pariser Sorbonne.
Leila stellt fest, dass ihr Schwager (gespielt von Manuel Dragan) der Einbrecher ist. Der Arbeitstitel „4 Minuten 37“ ist ein Zeitraum innerhalb des Kurzfilms, der insgesamt rund zehn Minuten dauern wird, erläutert Corinna Kranig. „Das ist die Zeit, die Leila zur Verfügung steht, um eine Entscheidung zu treffen.“ Liefert sie ihren Schwager der nahenden Polizei aus oder lässt sie ihn entkommen?
Aufführungen bei verschiedenen Festivals
Den Film wollen die Macherinnen unter anderem einreichen beim Weiterstädter Open-Air-Filmfest, beim Filmz in Mainz, beim Lichter-Filmfest Frankfurt sowie bei Kurzfilmfestivals in Wiesbaden und Paris. Für Frankreich wird der Film dann Untertitel bekommen, da die Synchronisation relativ teuer ist.
Die Idee zu der Geschichte kam Corinna Kranig, weil in dem Haus, in dem sie in Paris wohnt, eingebrochen wurde. „Das habe ich dann weitergedacht: Was ist, wenn dann jemand in der Wohnung steht, den man kennt?“, sagt sie.
An dem Projekt wird seit Februar gearbeitet. Unter anderem hatte es drei Monate gedauert, bis die beiden Schauspieler über Online-Casting und Gespräche gefunden waren, schildert die Regisseurin. Komplett fertig soll der Film Anfang 2019 sein.
In Darmstadt wurden Szenen in der Kahlertstraße, im Treppenhaus und am Wohnungseingang gedreht. In Mainz sind dann Dreharbeiten innerhalb einer kleinen Wohnung. Denn die Studenten-WG im Johannesviertel, wo der Freund der Produzentin wohnt, wäre mit ihren 160 Quadratmetern zu groß für Leilas Singlewohnung. Bei der Mainzer Wohnung habe jedoch das Treppenhaus nicht so gut gepasst, erläutert die Drehbuchautorin die beiden Drehorte.
In der Regel versuche man aber zu vermeiden, an zwei Locations zu drehen, die man dann zusammenschneiden müsse, erklären Katharina Hein und Corinna Kranig. Unter anderem kostet das Zeit und die muss im Fall der beiden Schauspieler auch bezahlt werden. Ebenso wie Fahrtkosten und das Catering.
Die Finanzierung ist daher noch ausbaubar. „Wir machen noch ein Crowdfunding zur Zeit“, sagen Hein und Kranig. Ihr Projekt auf der Website: www.startnext.com/4minuten37 hin.