Digitalstadt Darmstadt stellt ihre Strategie vor

In den Räumen der Schader-Stiftung hat die Digitalstadt die Strategie vorgestellt, mit der Darmstadt weiter digitalisiert werden soll. Jetzt können die Bürger eigene...

Anzeige

DARMSTADT. Gemeinsam mit den Bürgern soll die Digitalstrategie der Stadt Darmstadt entwickelt werden. Das sagte Oberbürgermeister Jochen Partsch (Grüne) bei der Vorstellung der Strategie am Dienstagabend in den Räumen der Schader-Stiftung. Das vorgestellte Grundgerüst der Strategie steht bereits. In den nächsten vier Wochen können Bürger auf der Internetseite der Digitalstadt durch Vorschläge und Einwände Einfluss auf die weitere Ausgestaltung der Strategie nehmen, wozu der Oberbürgermeister die Besucher der Veranstaltung ermunterte.

Bereits nach der Vorstellung der Strategie durch die Digitalstadtgeschäftsführer José David da Torre Suárez, Joachim Fröhlich und Simone Schlosser konnten die Besucher an Infowänden erste Ideen für die künftige Digitalstrategie äußern. 110 Darmstädter waren laut der gastgebenden Schader-Stiftung gekommen, um mehr über die Digitalisierung der Stadt zu erfahren. Damit zeigte sich Da Torre Suárez durchaus zufrieden. Wenngleich die Besucherzahl mit Blick auf die 160.000 Menschen, die in Darmstadt leben, gering ist.

"Attraktiv, innovativ und zukunftsfähig"

Anzeige

Der Geschäftsführer sagte, dass die Strategie der Digitalstadt die Werte und Ziele zeigen solle, die bei der weiteren Digitalisierung in Darmstadt verfolgt werden. Er betonte aber, dass es sich dabei um einen Entwurf handelt, der mit Hilfe der Bürgerbeteiligung noch verfeinert werden soll. Getragen wird die Strategie von der Vision, die Stadt durch digitale Lösungen "attraktiv, innovativ und zukunftsfähig" für alle Darmstädter sowie für Wirtschaft und Wissenschaft zu machen. Daraus leiten sich wiederum fünf Kernziele ab, die von allen Projekten erreicht werden sollen. Außerdem benannte da Torre Suárez Leuchtturmthemen, in denen die Stadt besonders gut sein möchte. Dazu zählen die Felder Mobilität und Umwelt, Digitale Services und Gesellschaft sowie Wirtschaft und Technologie. Zudem gibt es 14 Handlungsfelder, in denen die Stadt digitale Projekte umsetzt.

Kritik mussten die Digitalstadt-Geschäftsführer und Oberbürgermeister Partsch von den Besuchern der Veranstaltung einstecken, weil die Strategie so manchem Zuhörer nicht konkret genug ist. Etliche Teilnehmer hätten sich von diesem Abend mehr Informationen über Digitalprojekte gewünscht, die bereits umgesetzt sind oder sich in der Planung befinden. Daraufhin verwies da Torre Suárez auf die Digitalstadtarena, die die Stadt im September im Darmstadtium veranstaltet hatte. Dort seien die Projekte bereits vorgestellt worden, dieses Mal solle es um die Strategie gehen.

Auch weitere Fragen aus dem Publikum zeigten, dass das Projekt Digitalstadt von so manchem Darmstädter durchaus kritisch, wenn nicht sogar skeptisch beäugt wird.

Nicht nachvollziehen können diese Skepsis Hanna Frühauf (24) und Alex Wyllie (28), die gemeinsam zur Schader-Stiftung gekommen waren, um sich über die Digitalstrategie zu informieren und damit zur Senkung des recht hohen Altersschnitts unter den Besuchern beitrugen. Die Beiden sind ausdrückliche Befürworter der Digitalstadt, bemängeln aber, dass die Kommunikation besser sein könnte. Die Stadt müsse das Thema Digitalisierung stärker in die reale Welt tragen, um ihre Ideen bekannter zu machen. "Es gibt superviele geile Sachen. In den nächsten Monaten zählt es", sind Frühauf und Wyllie sicher.

Dann wird man auch sehen, welche Ideen in die Strategie der Digitalstadt einfließen. Bis 11. Dezember können die Bürger Vorschläge machen und Kommentare abgeben. Bis Ende Januar will die Stadt die Vorschläge dann prüfen und in die Strategie einarbeiten.