Die Küchenwerkstatt ist das Sorgenkind der Heydenmühle
Etwa 80 Mahlzeiten bereiten Menschen mit und ohne Behinderung jeden Tag in der Küche der Lengfelder Einrichtung zu. Doch ihr Arbeitsplatz ist nicht barrierefrei. ECHO hilft! unterstützt den Umzug in andere Räume.
Von Sabine Eisenmann
Redakteurin Darmstadt-Dieburg
Die Küchenwerkstatt der Heydenmühle bietet keine ausreichende Barrierefreiheit für die Menschen, die dort arbeiten. Deshalb soll die Küchenwerkstatt in die ehemalige Bäckerei umziehen. „Echo hilft!“ unterstützt das Vorhaben.
(Foto: Guido Schiek)
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LENGFELD - Die Küchenwerkstatt ist ein Aushängeschild der Heydenmühle. Und gleichzeitig das Sorgenkind der Einrichtung, in der etwa 90 Menschen mit und ohne Behinderung in einer Gemeinschaft leben und arbeiten. Denn die Räume entsprechen längst nicht mehr den modernen Anforderungen. Barrierefreiheit ist das Thema, das den Vorstand der Heydenmühle beschäftigt. „Seit 20 Jahren ist es ein Provisorium“, schildert Elke Lampart vom Vorstand der Heydenmühle. Weil es nicht mehr möglich ist, den Gebäudetrakt so zu modernisieren, dass er den heutigen Anforderungen entspricht, soll die Küchenwerkstatt umziehen. Und zwar in die ehemalige Bäckerei auf dem Gelände der Heydenmühle, die dazu gerade ausgeräumt und hergerichtet wird. Die Benefizaktion „Echo hilft!“ unterstützt dieses Vorhaben. „Die Küche ist das Herz der Einrichtung“, sagt Elke Lampart. Deshalb müsse dringend Abhilfe geschaffen werden.
Schon der Weg zur Küchenwerkstatt zeigt den Handlungsbedarf. Denn er ist alles andere als barrierefrei. Nur über eine steile Treppe gelangen die Mitarbeiter an ihren Arbeitsplatz. Auch die Lebensmittel, die jeden Tag frisch angeliefert werden, müssen sie die Treppe hinauf tragen. Das sind oft große Körbe und Steigen mit Gemüse, Obst und anderen Zutaten. Oben angekommen, wird es erst einmal eng. Die Arbeitsstätte ist auf mehrere Räume verteilt, die Mitarbeiter müssen auf ihren Wegen alle durch den schmalen Flur. Da kommt es schon einmal zum Stau, vor allem, wenn gerade die Zutaten angeliefert werden. Auch die Aufteilung der Räume ist nicht optimal. Denn auch ein Büro, eine Abstellkammer und Toiletten gibt es auf der Etage. „Es ist zu verwinkelt, zu eng“, beschreibt es Elke Lampart. Der Grundriss der Küchenwerkstatt entspricht eher einer Wohnung. Und das sollen die Räume auch nach dem Auszug wieder werden.
Ab 8 Uhr früh bereiten sechs bis neun Mitarbeiter der Küchenwerkstatt jeden Tag das Mittagessen für alle Werkstattbeschäftigten und die Mitarbeiter der Werkstätten zu. Das sind rund 80 Mahlzeiten. Alles wird frisch angeliefert und gemeinsam zubereitet. Fast alle Küchenmitarbeiter leben selbst auf dem großzügigen Gelände zwischen Lengfeld und Nieder-Klingen.
OFFENE STELLEN
Die Heydenmühle und das Hofgut Oberfeld brauchen Verstärkung. Es werden Menschen gesucht, die in den Einrichtungen mitarbeiten möchten.
In Darmstadt am Hofgut Oberfeld sind derzeit 1,7 Stellen frei. Im Ambulant Betreuten Wohnen ist eine Teilzeitstelle zu vergeben (0,4).
In der Heydenmühle ist eine Stelle ausgeschrieben, außerdem sind derzeit zwei Aushilfsstellen auf 450 Euro-Basis zu vergeben. (sab)
Sie möchten spenden?
Die Heydenmühle hat ein „Echo hilft!“-Spendenkonto bei der Volksbank Darmstadt – Südhessen eG. IBAN: DE48 5089 0000 0058 0518 02
Spendenquittungen stellt bei Bedarf der Verein aus. Bitte vermerken Sie dafür im Verwendungszweck Ihre Adresse.
Alle Spenden bzw. Spender werden veröffentlicht. Wenn Sie das nicht möchten, bitte vermerken Sie das im Verwendungszweck mit dem Hinweis „anonym“. (red)
Die vielfältigen Tätigkeiten in der Küche sind beliebt, sagt Elke Lampart beim Rundgang. Die Küchenwerkstatt sei ein begehrter Arbeitsplatz. Dort wird Gemüse gewaschen, geschnitten oder geraspelt, Salat zubereitet oder die Zutaten für die Nachspeise vorbereitet. Das Kochen übernehmen die ausgebildeten Hauswirtschafterinnen. Zum Mittagessen gehöre natürlich auch das Tischdecken, das Spülen des Geschirrs – und freilich muss jeden Tag die komplette Küche wieder ordentlich sauber geputzt werden. „Das Schönste ist, wenn wir gemeinsam essen und es allen gut schmeckt“, sagt Elke Lampart.