
Land unter im Luisencenter - damit soll Schluss sein. Durch schlechte Bodenverhältnisse erfordert der Bau des Entlastungskanals gegen Überschwemmung einen besonders hohen Aufwand.
Darmstadt. Der Ostteil des Luisenplatzes wird Anfang 2024 für rund 15 Monate zu einer Baustelle. Grund ist der Umbau des Kanals, der dafür sorgen soll, dass Luisenstraße und Luisencenter bei Starkregen künftig nicht mehr volllaufen. Allerdings stößt die geplante Baumaßnahme auf „zahlreiche Widrigkeiten“, wie es in einer Mitteilung heißt.
Die Untersuchung des Baugrunds habe „sehr schlechte Bodenverhältnisse aufgezeigt“. Da der Kanalneubau überwiegend bergmännisch, also in Stollenbauweise erfolgen wird, besteht die Gefahr, dass sich der Boden setzt. Und dies wiederum gefährdet den Betrieb der Straßenbahnen.
Bodenverfestigung nicht mit Injektionen möglich
Die Stadt habe untersuchen lassen, ob man den Boden mit Injektionen verfestigen könnte, das allerdings als nicht umsetzbar eingestuft und verworfen, teilt Planungsdezernent Michael Kolmer (Grüne) mit. Für die Straßenbahnen würden deshalb Langsamfahrstrecken eingerichtet und von Sicherheitspersonal begleitet werden. Und es ist ein Messprogramm geplant, um das Risiko eines Einbruchs zu minimieren. Dazu wird der Stollen extra gesichert, nur segmentweise vorangetrieben und immer wieder abgesichert, wie Andreas Wetzstein aus dem Mobilitätsamt erläutert. Dass das nicht so schnell geht, wie ursprünglich geplant, ist klar.
Die Stadt rechnet mit vier Monaten Bauzeit auf der südöstlichen Seite des Luisenplatzes, von Januar bis Mai 2024, „so dass die Außengastronomie ab Juni wieder auf ganzer Fläche möglich ist“, wie es in der Mitteilung heißt. Ob sie zwischenzeitlich andere Flächen nutzen könne, werde geprüft. Die Baustelle auf der Nordostseite werde „voraussichtlich bis April 2025 bestehen bleiben“.
Auch zahlreiche Hausanschlüsse anbinden
Zum Hintergrund schreibt die Stadt, dass große Teile der Innenstadt über einen aus der Schuchardstraße kommenden Kanal in einen von Süd nach Nord fließenden Kanal in die Luisenstraße entwässert würden. Dieser Hauptsammler werde von einer Düker genannten Druckleitung unterbrochen. Bei Überlastung des über Luisenplatz und Luisenstraße führenden Kanals wurden wiederholt Luisencenter und -straße überflutet. Der etwa parallel laufende Kanal vom Düker quer über den Luisenplatz mit Anschluss an die Zeughausstraße soll entlasten. Hierbei müssten weitere Kanäle aus der östlichen Rheinstraße und zahlreiche Hausanschlüsse angebunden werden.