Wegen der Trockenheit sprudelt die Quelle oberhalb der Fischerhütte in Darmstadt nicht mehr. Die Stadt prüft die Einleitung von Meiereibach-Wasser in den Woog
DARMSTADT. Die Mädchen und Buben des Waldkindergartens machen das Beste aus der Situation: Zwar führt der Darmbach am Dienstagfrüh kaum Wasser, dennoch reicht es, um ein paar kleine Dämme zu bauen und sich gegenseitig nass zu spritzen.
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Zwar kommt seit ein paar Tagen kein Wasser mehr aus der Darmbachquelle am Oberjägermeisterteich oberhalb der Fischteiche, dennoch führt der Bach – zumindest an der Claudiusanlage am Schnampelweg – noch ein wenig Wasser. Das liegt an einem Seitenarm, der vom Albertsbrunnen kommend noch ein wenig Wasser hat und den Darmbach damit versorgt.
„Das ist jetzt schon im dritten Jahr hintereinander der Fall“, sagt Hartmut Müller. Die Quelle sei zwar nicht versiegt, „sie schüttet aber auch nicht“, so der Forstamtsleiter, der darüber natürlich nicht glücklich ist und hofft, dass es in den kommenden Tagen etwas Regen geben wird.
Die Stadt teilte auf Nachfrage mit, das Trockenfallen der Quelle sei wegen der neuerlichen Trockenheit zu erwarten gewesen. In den vergangenen Wochen habe es schlicht an ergiebigen Regenfällen gefehlt.
Zur Frage, ob Fauna und Flora durch das Austrocknen des Bachs Schaden nehmen, hieß es, grundsätzlich kämen Tiere und Pflanzen mit dieser Situation gut zurecht, da der Bachlauf zur Zeit noch „mit stehendem Wasser gefüllt“ sei. Da der Bach langsam austrockne, könne sich die Natur darauf einstellen. Tiere zögen sich in noch feuchte Bereiche in der Umgebung zurück. Sollte die Trockenheit länger andauern und sich künftig öfters einstellen, würden sich Flora und Fauna allerdings verändern.
Folgen hat das Austrocknen der Quelle auch für den Woog. Dort dürfte der Wasserspiegel entsprechend absinken, vor allem, wenn auch in den kommenden Tagen und Wochen kräftige Regenfälle ausbleiben sollten. Die Stadt prüft deshalb, ob aufbereitetes Wasser des Meiereibachs in den Darmbach und weiter in den Badesee geleitet werden kann. Der Meiereibach unterhalb des Oberfelds führt auch in trockenen Jahren noch ausreichend Wasser, das in der Vergangenheit allerdings erheblich mit Phosphat belastet war.
Für die Fischteiche, die ebenfalls vom Darmbach gespeist werden, befürchtet die Stadt zunächst keine negativen Folgen, solange das Bachwasser nur vorübergehend ausbleibt.
Die Darmbachquelle unweit des Ausflugslokals „Fischerhütte“ war 2017 das erste Mal seit 80 Jahren trocken gefallen, wie Hessen-Forst damals mitteilte. Sie war 1937 gefasst worden, in den Stein ist nicht nur die Jahreszahl, sondern auch der Name gehauen: Allerdings nicht „Darmbachquelle“, sondern reichlich verkürzt „Darmquelle“.
Wenn gewöhnlich Wasser aus dem Rohr plätschert, fließt es zunächst in den Oberjägermeisterteich unmittelbar unterhalb und dann weiter zu den Fischteichen, hin zum Botanischen Garten, weiter in den Woog, durch die Rudolf-Mueller-Anlage und schließlich unterirdisch zur Kläranlage.