Mehr Grün, ein Rad-Verbot, nette Cafés: Das und mehr würden die Darmstädter gerne in ihrer City sehen. Bei einem Thema gehen die Meinungen allerdings auseinander.
DARMSTADT. „Was wünscht Ihr Euch für die Darmstädter Innenstadt?“ Das hatte das Echo die Nutzerinnen und Nutzer auf Facebook und Instagram gefragt – und zahlreiche Antworten erhalten. Der Tenor ist: mehr kleine, besondere Geschäfte statt Ketten und günstige Parkgelegenheiten. Daneben hatten die Darmstädter aber noch viele weitere Ideen.
Fast 100 Facebook-Likes erhielten die Vorschläge von Sandra Maar. Sie veröffentlichte eine ganze Reihe von Ideen und sprach mit diesen wohl vielen anderen aus dem Herzen. Maar zählt auf: „weniger 1-Euro-Läden, weniger Nagelstudios, weniger Barber-Shops, dafür mehr Geschäfte oder Boutiquen mit Qualität, namenhafte Mode usw.“ Sie wünscht sich einheitliche Öffnungszeiten für die Läden, zum Beispiel 20 Uhr für die großen Geschäfte und 19 Uhr für kleinere.
Keine Radler und E-Scooter in Fußgängerzonen
Außerdem schlägt die Leserin vor, die Verkehrsführung für Autos Richtung Innenstadt zu verbessern. Vor der Baustelle am Landesmuseum wünscht sie sich eine bessere Fahrbahnmarkierung und Verkehrsführung. Und generell würden Park-and-Ride-Möglichkeiten und günstige Parkplätze fehlen.
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Abgesehen vom zeitlich beschränkten 9-Euro-Ticket bemängelt Sandra Maar das Fehlen eines Innenstadt- oder Kurzstrecken-Tickets für den öffentlichen Personennahverkehr. Sie fordert zudem ein „Fahrverbot für Radfahrer und E-Scooter in sämtlichen Fußgängerzonen“. Für ihre Ideen erhält Sandra Maar großen Zuspruch. „Genau so sollte es sein“, schreibt etwa ein anderer Facebook-Nutzer.
Auch andere Leser schreiben, was sie sich wünschen. Mehrmals werden günstigere Parkgebühren angesprochen. „Wenn ich in Ruhe bummel, eventuell noch was Essen gehe, möchte ich nicht die Parkuhr im Ohr ticken hören“, findet zum Beispiel Sonja Beichert. Sie könnte zwar die Bahn nehmen, aber dann müsste sie die Tüten den halben Tag rumschleppen, erläutert sie.
Beim Thema Auto gehen die Meinungen auseinander
So ähnlich sieht es auch eine Nutzerin auf Instagram. „Ich genieße doch einen Kaffee, ein Eis oder ein Bier nicht, wenn ich weiß, dass es mich im Endeffekt sechs bis zehn Euro kostet, nur weil mein Fahrzeug im Parkhaus steht.“ Roger Menzer schlägt eine Kooperation mit den Geschäften zur Reduzierung der Parkgebühren vor. Andere dagegen fordern: „Autos raus!“
Wiederholt nennen die Nutzer auch Bäume und Pflanzen. „Wasser und viel mehr Grün!“, schreibt Kim Schönborn. Und auf Instagram fordert jemand ganz konkret eine Bepflanzung für den Friedensplatz. Auch Spielmöglichkeiten für Kinder und Wasserspender werden genannt. Mehr Bäume als Schattenspender und mehr (Wild-)Blumenbeete für die Bienen und fürs Auge wünscht sich eine, die sich passenderweise „Strawberrylilli“ nennt.
Auch die vorhandene Auswahl an Geschäften und Gastronomie soll erweitert oder verändert werden. Mehr kleine Läden zum Stöbern, familienfreundliche Cafés, kleine Restaurants und Bars werden mehrmals genannt. Dafür müssten aber die „utopischen Ladenmieten“, wie eine Nutzerin schreibt, verhindert werden. Auch Bars, die über 1 Uhr hinaus offen haben, werden vermisst.
Auch der Wochenmarkt wird kritisiert. Er sollte viel mehr Angebot bereithalten, finden mehrere Nutzer. Zu wenig Stände für die Zahl der Einwohner, zu wenig Bio, heißt es etwa. Darmstadt sollte sich ein Beispiel an Mainz oder Freiburg nehmen, wo man gerne den Markt besuche.
„Darmstadt ist ja schon viel schöner geworden“, schreibt eine Instagram-Nutzerin diplomatisch. „Aber es gibt noch viel Entwicklungspotenzial.“
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