Italien Mut machen, das wollen die Demonstranten von "Pulse of Europe" in 20 Städten - auch auf dem Karolinenplatz schwenkten sie Flaggen Europas und Italiens, wo am 4. März gewählt wird. Foto: Andreas Kelm
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DARMSTADT - Blaue Europa-Flaggen wehten am Sonntag bei der ersten Demonstration der Bewegung "Pulse of Europe" in diesem Jahr auf dem Karolinenplatz. Diesmal waren unter dem Motto "Insieme, Together" (deutsch: "zusammen") auch mehrere italienische Fahnen zu sehen. Anlass: In Italien stehen am 4. März die Parlamentswahlen an - "die sind für ganz Europa wichtig", erklärte Jörg Mattutat aus dem Darmstädter Organisationsteam.
Die pro-europäischen Kräfte liegen in den Umfragen derzeit hinten, "sie brauchen jede Unterstützung", sagt der Aktivist. Die Darmstädter standen nicht allein mit ihrer Solidarität.
Wie auf dem Karolinenplatz gab es zur selben Zeit in 20 weiteren europäischen Städten Kundgebungen. Das Darmstädter Treffen hatte Terenzio Facchinetti, Mitbegründer der Bürgerbewegung in Darmstadt, initiiert. Gemeinsam sollten dabei Freundschaftssignale an die italienischen Medien und nach Rom gesendet werden. "Dort gibt es zeitgleich eine große Kundgebung der italienischen Aktivisten", informierte Mattutat. Er betonte, Aktionen wie diese seien auch 2018 noch dringend nötig, denn: "Das, was in Europa passiert, zeigt, dass wir eine pro-europäische Bewegung brauchen. Man muss sich nur den Populismus und Nationalismus rundherum ansehen - alleine in Italien sind drei von vier politischen Verbünden europakritisch oder gar feindlich eingestellt".
Um sich für ein vereintes Europa starkzumachen, hatten sich gegen 14 Uhr rund 100 Aktivisten auf dem Karolinenplatz eingefunden. "Es wäre eine Katas-trophe, wenn die EU zerfallen würde", meinte Demonstrant Winfried Kallabis, der vor allem die offenen Grenzen und liberalen Grundlagen des Verbundes schätzt. Auch Gerhard Werum, der mit einer Gruppe Aktivisten aus Dieburg gekommen war, teilte mit: "Ohne Europa würde es uns deutlich schlechter gehen. Den aktuell wiederaufkommenden Nationalismus müssen wir unbedingt überwinden".
Das Allerwichtigste sei Frieden, waren sich die Teilnehmer einig. Auf dem Podium hielt Terenzio Facchinetti unterdessen ein Plädoyer für die deutsch-italienische Freundschaft in einem starken, geeinten Europa.
Ein großes Papier-Herz in Italiens Landesfarben
Die Wichtigkeit der EU hob auch Alessandro Ercolani, der vor vielen Jahren aus Italien nach Deutschland gekommen war, deutlich hervor, als er erklärte: "Ich fühle mich als Europäer". Zum Abschluss der Kundgebung posierten die Teilnehmer am Ende noch für ein besonderes Foto: Mit grünen, roten und weißen Papieren in Händen formierten sie sich zu einem großen Herzen, das vom Welcome-Hotel aus fotografiert wurde. Eine Demonstrantin meinte: "Heute sind wir alle Italien".
Am 4. März startet eine neue Reihe der Initiative. Die Podiumsdiskussion in der Agora am Ostbahnhof hat das Thema "Demokratie und Teilhabe in Europa". Der Eintritt ist hier frei, um Anmeldung unter darmstadt@pulseofeurope.eu wird gebeten.