
Neun Bewerber, drei Dezernenten, zwei Frauen, zwei Wiederholungstäter: Hier lesen Sie die Porträts aller OB-Kandidaten für die Wahl am 19. März.
Darmstadt. Wenn die Darmstädter am 19. März ihren neuen Oberbürgermeister wählen, dann ist die Auswahl groß wie nie: Zehn Kandidaten sind zugelassen worden sich um die Nachfolge von Amtsinhaber Jochen Partsch zu bewerben. Wer sie sind und was sie wollen? Hier kommt eine Übersicht mit den Porträts aller zehn OB-Kandidaten.
Mit Michael Kolmer (Grüne) tritt eines von drei Magistratsmitgliedern an. Der 52 Jahre alte Planungsdezernent war der erste Bewerber, der sein Interesse am Verwaltungschefposten bekundete und von der Mitgliederversammlung seiner Partei mit 94 Prozent aufgestellt wurde. Er will den Weg von Parteifreund Jochen Partsch fortführen.
Hanno Benz tritt für die SPD an. Der 50-Jährige ist der Sohn von Peter Benz, der 1993 nach der Reform der erste direkt gewählte OB in Darmstadt war. Hanno war 15 Jahre lang Stadtverordneter, zog sich 2016 aus der Kommunalpolitik zurück. Benz ist derzeit Leiter für Public Affairs bei einem Frankfurter Energieversorger.
Paul Georg Wandrey (CDU) ist mit 32 Jahren der jüngste Kandidat im Feld. Der Ingenieur fand 2022 den Weg in die Darmstädter Verwaltung. Er ist Dezernent für Ordnung, Feuerwehr, Bauaufsicht, Standesamt und Vermessungsamt.
Uli Franke (Linke, 54 Jahre) ist einer von zwei Kandidierenden, die auch 2017 schon einmal das Wagnis Direktwahl eingingen. Der Fraktionsgeschäftsführer kam vor sechs Jahren auf 4,3 Prozent der Stimmen, was damals Rang 5 bedeutete.
Holger Klötzner (Volt, 35 Jahre) ist ebenfalls aktuell Dezernent, und zwar für Schule und Digitalisierung. Der gebürtige Gießener wechselte 2021 in die Darmstädter Verwaltung – was auch seinem beruflichen Background entspricht, denn er ist studierter Fach- und Wirtschaftsinformatiker. Seine Partei Volt ist Teil der Grün-Schwarz-Lila farbenen Koalition im Stadtparlament.
Kerstin Lau geht für Uffbasse ins Rennen, auch sie schon zum zweiten Mal. Mit 12,4 Prozent Stimmenanteil war sie 2017 die Drittstärkste im Kandidatenfeld. Die 51 Jahre alte Sozialpädagogin ist seit 19 Jahren Stadtverordnete und derzeit Fraktionsvorsitzende des Wählerbündnisses.
Ein in der Darmstädter Kommunalpolitik neues Gesicht ist die Kandidatin der Freidemokraten, Gerburg Hesse-Hanbuch (57). Die Apothekerin ist seit einem Jahr FDP-Mitglied und war zuvor Stadtverordnete in der Pfungstädter CDU-Fraktion.
Mirko Steiner geht für Die Partei in den Wahlkampf. Der 41 Jahre alte selbstständige IT-Berater hat seine Kandidatur damit begründet, dass der potenziell neue Arbeitsplatz im Neuen Rathaus gut bezahlt und leicht mit dem Fahrrad erreichbar sei.
Michael Ziemek hat eine knappe Woche vor der Wahl seine Kandidatur für den 19. März zurückgezogen. Die Wählergemeinschaft Darmstadt (WGD), für die der 35-Jährige antreten sollte, hat am Freitagabend auf ihrer Internetseite sowie auf der eigenen Facebook-Präsenz eine Presseerklärung sowie ein Statement Ziemeks verlinkt. Stattdessen wolle der nun Zurückgetretene nun Uffbasse-Kandidatin Kerstin Lau unterstützen.
Harry Uhl (Freie Wähler) ist 65 Jahre alt und rechtlicher Betreuer. Politischen Beobachtern ist er bereits von der Bundestagswahl 2021 bekannt. Im Wahlkreis 186 kam Uhl seinerzeit auf 1,7 Prozent der Erststimmen.