„Schneeflöckchen, Weißröckchen wann kommst du geschneit?“, klang es am Donnerstagnachmittag feierlich aus der Johanneskirche. Bei der „Einstimmung in den Advent“ des...
JOHANNESVIERTEL. „Schneeflöckchen, Weißröckchen wann kommst du geschneit?“, klang es am Donnerstagnachmittag feierlich aus der Johanneskirche. Bei der „Einstimmung in den Advent“ des Fördervereins Initiative Johannesplatz unterhielt dort Theatermann Klaus Lavies als Nikolaus verkleidet die Kinder mit Liedern, lustigen Geschichten und Schauspieleinlagen.
Auf dem Platz hatte sich zu den Buden des Wochenmarkts ein großes weißes Zelt gesellt, in dem hausgemachter Glühwein und Kinderpunsch, heiße Würstchen, Waffeln und Weihnachtsgebäck angeboten wurde. Später am Abend hatte die Chorgruppe „Cantosumm“ ihren Auftritt. Den Platz lebendig werden lassen, selbst in einer unwirtlichen Zeit wie dieser, ist die Intention der Veranstaltung, wie die Vereinsvorsitzende Waltraud Heims erklärte. „Vor allem die vielen jungen Familien, die hier leben, sollen in das Quartierleben eingebunden werden“. Schon seit vielen Jahren wird das bunte Treiben zur Adventszeit hier regelmäßig von Mitgliedern und Anwohnern gemeinsam vorbereitet, Kuchen wurden gebacken und Plätzchen ausgestochen. „Die Einnahmen aus dem Verkauf kommen dem Verein zugute“, informiert Heims. Auch Klaus Lavies ist schon lange dabei und beglückt die Kinder mit seinen Geschichten und verteilt Geschenke, die die Initiative zusammengetragen hat. Um die Bürger auf den vor einigen Jahren rundum erneuerten Johannesplatz zu bringen, gebe es außerdem das Open-Air-Kino im Sommer sowie den regelmäßigen Wochenmarkt, zählt Thomas Rinderspacher, stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins, weitere Initiativen auf.
Zur „Einstimmung in den Advent“ kamen mit der Dämmerung immer mehr Besucher – die Anwohner der Straßen rund um den Platz, aber auch Passanten, die erklärten: „Wir wollten mal schauen, was hier los ist“. Den außergewöhnlichen Tannenbaum aus Holzleisten mit einem Lichtschlauch könne man schon von Weitem sehen. „Mal was anderes“, meinte eine Besucherin beim Anblick der Weihnachtsbauminterpretation. Gemeinsam mit der Familie sei sie hier, um ein wenig Besinnlichkeit zu erleben. „Auch, wenn es noch dauert, bis zum Fest“.
In der Kirche versuchte Klaus Lavies derweil, seinen weißen Rauschebart richtig anzulegen. „Nein, doch nicht so, Nikolaus“, mahnten die Kinder lachend, als er sich den Bart quer über die Augen zog. „Ihr müsst mir zeigen, wie das geht“, bat er die Mädchen und Jungen, und es brauchte zahlreiche Tipps, bis das weiße wallende Haar endlich an der richtigen Stelle saß. Dann konnte es auch mit den Liedern weitergehen: „Was kennt ihr denn?“, fragte Lavies. „Kling Glöckchen, klingelingeling“, riefen die Kinder, und prompt wurde das Lied angestimmt. Auch Eltern, Omas und Opas sangen kräftig mit und es war beinahe, als sei schon Heiligabend.
Von Miriam Gartlgruber