Darmstädter Marktplatz immer noch nicht fertig

Auf dem Marktplatz ist noch ein kleiner Teil abgesperrt. Die Arbeiten an den unterirdischen Toilettenanlagen und am Marktlager verzögern sich.  Foto: Guido Schiek
© Guido Schiek

Zum Heinerfest Ende Juni, Anfang Juli sollten die unterirdische Toilettenanlage fertig sein. Das hat nicht geklappt. Auch beim Marktlager stehen noch Arbeiten aus.

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DARMSTADT. Die Sanierung des Marktplatzes sollte bis zum Heinerfest Ende Juni, Anfang Juli abgeschlossen sein, hieß es im April. Doch daraus wurde offenbar nichts. Denn noch immer noch ist ein kleiner Teil des Platzes abgesperrt. Warum dauert es länger als geplant? Die Antworten der Stadt auf die Fragen der Redaktion sind kurz.

"Die Arbeiten verlängern sich aufgrund von Material- und Lieferschwierigkeiten", erläutert Stadtsprecher Klaus Honold. Bei der unterirdischen Toilettenanlage fehlen noch kleinere Restarbeiten wie Abfluss-Abdeckungen.

Zwei Originalkabinen gerettet

Am Ende soll es dort 14 Einzelkabinen geben. Der Bereich für Damen und Herren ist voneinander getrennt. Auch zwei Originalkabinen inklusive der historischen Druckspültechnik konnten die Handwerker retten.

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Bis die Toiletten fertig sind, wird es noch dauern. Die Stadt spricht von voraussichtlich Mitte Oktober 2022. Dann könnte man sie auch benutzen. Bis dahin stehen überirdisch Komposttoiletten bereit.

Beim ebenfalls unter dem Platz liegenden Marktlager stehen noch Abschlussarbeiten beim Zugang aus. Darüber hinaus konnten die Arbeiter die Elektroverteilung noch nicht abschließend installieren. Die Stromversorgung sei bisher nur provisorisch hergestellt, da einige Komponenten wegen fehlender Lieferungen noch nicht abgeschlossen werden konnten. Aufgrund der aktuellen Bedingungen auf dem Bausektor könne die Stadt auch noch keinen Termin für das Ende der Bauarbeiten nennen. Das Marktlager ist inzwischen aber schon nutzbar und die Sicherheit gewährleistet, antwortet Honold auf Anfrage.

Bauzeit durch Hiobsbotschaft verlängert

Schon seit Anfang Oktober 2020 läuft die Sanierung der beiden voneinander getrennten Anlagen, die aus den 1950er Jahren stammen. Die Arbeiten waren nötig geworden, weil stetig Wasser eintrat und sie stark gefährdete.

Zu Baubeginn sprach die Stadt noch davon, im Februar 2021 fertig zu sein - also nach etwa einem halben Jahr. Doch daraus wurde nichts. Stattdessen gab es eine Hiobsbotschaft: Es hatte sich erst bei den Arbeiten herausgestellt, dass die Betondecke des unterirdischen Lagers der Marktbeschicker instabil war, sagte Joachim Lisowski, Betriebsleiter Immobilienmanagement Darmstadt (IDA), im vergangenen Frühjahr dieser Zeitung. Das Vorhaben wurde deutlich umfangreicher und machte auch überirdisch Arbeiten nötig.

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Wenn alles fertig ist und die Absperrungen abgebaut sind, sollen beim Wochenmarkt noch ein paar Beschicker mehr Platz finden, kündigte Marina Hofmann, Leiterin des Wirtschaftsamts, vor ein paar Wochen an. "Neue Marktbeschicker werden immer gesucht", sagt nun der Stadtsprecher. Die Standbetreiber würden je nach vorhandenem Platz zugelassen.

16 neue Beschicker

In den vergangenen drei Jahren seien 16 neue Beschicker hinzugekommen - teils ganzjährig, teils saisonal, berichtet Honold. Sie würden die bereits fertiggestellten Flächen auf dem Marktplatz auch schon nutzen.

Nach vollständiger Fertigstellung des Platzes könnten zunächst die vorhandenen Marktstandbetreiber, die aufgrund der Sanierung an die Arkaden gerutscht sind, wieder auf ihre angestammten Plätze zurückziehen, erläutert Honold. Darüber hinaus können je nach Standgröße noch drei bis fünf weitere Händler auf dem Marktplatz ihre Waren verkaufen.