Darmstädter Kinder und Jugendliche äußern Wünsche und Vorstellungen sowie Kritik zu Angeboten in ihrem Stadtteil
Von Miriam Gartlgruber
Katrin Weßling vom Verein Kinder-und Jugendarbeit befragt Liliane. Gleichzeitig wird Saskia von Tine Staib vom Jugendhaus Baas-Halle interviewt (von links). Foto: Dagmar Mendel
( Foto: Dagmar Mendel)
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MARTINSVIERTEL - . Noch bis heute haben Kinder und Jugendliche im Martinsviertel die Möglichkeit mitzureden. Im Rahmen einer Aktionswoche, die eine Initiative der Kinder- und Jugendförderung der Wissenschaftsstadt Darmstadt ist, werden in einem Partizipationsprozess Teilnehmer zu ihren Wünschen hinsichtlich der künftigen Jugendarbeit befragt. Zum einen geschieht dies in allen vierten Klassen der ansässigen Grundschulen, an weiterführenden Schulen sowie in Interviews auf zentralen Plätzen des Stadtteils.
Getränke und Knabbereien auf dem roten Sofa
Erster Ort: der Aktivspielplatz im Herrngarten. Hier steht am Mittwochnachmittag ein großes rotes Sofa, es gibt Getränke und Knabbereien, um sich in entspannter Runde austauschen zu können. Fünf Mädchen und Jungen hätten schon mitgemacht, berichtet Jugendbildungsreferent Daniel Fischen. Gemeinsam mit Tine Staib vom Jugendhaus Baas-Halle führt er die Befragungen durch.
Auf einer Stellwand mit weißem Papier haben die Kinder Platz aufzuschreiben, was ihnen auf dem Herzen liegt. Ein anonymer Fragebogen soll zusätzlich Aufschluss geben. Neben trockenen Daten wie dem Alter, Geschlecht und Wohnort konzentrieren sich die Fragen dabei hauptsächlich auf das Viertel, reichen von „Was finde ich blöd“, bis hin zu „Was finde ich gut“. Die Fragen seien bewusst offen gehalten: „Damit auch die Antworten so frei wie möglich sein können“, erklärt der Referent. So finden beispielsweise manche der Kinder den Döner um die Ecke gut oder die Bäckerei. Besonders gefallen ihnen aber Spielplätze. Blöd finden die Befragten bisher nicht viel im Martinsviertel. „Höchstens, dass ein Platz zu klein ist oder manche der Leute hier“, lacht Fischen.
KONTAKT
Bei Interesse oder Fragen steht die Abteilung Kinder- und Jugendförderung/Jugendbildungswerk unter der Telefonnummer 06151-13 40 85 oder per Mail an jugendbildungswerk@darmstadt.de zur Verfügung.
Die letzte Befragung im Martinsviertel findet am Freitag, 29. September, von 16 bis 18 Uhr auf dem Friedrich-Ebert-Platz statt. (Bei starkem Regen auf dem Aktivspielplatz Herrngarten). (gartl)
Auf dem „Roten Sofa“ werden neben der Befragung auf dem Aktivspielplatz Herrngarten auch noch Interviews auf dem Riegerplatz und am Freitag, 29. September, auf dem Friedrich-Ebert-Platz durchgeführt.
Die Aktion im Martinsviertel ist der Auftakt eines stadtweiten Prozesses, bei der die Bedürfnisse junger Menschen ermittelt werden sollen. „So wie sich die Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen in den letzten Jahren verändert hat, so wollen wir auch die Angebotspalette entsprechend anpassen. Deshalb ist es mir ein wichtiges Anliegen, von den Kindern und Jugendlichen selbst zu erfahren, welche Angebote sie in Darmstadt brauchen“, erklärte die zuständige Dezernentin Barbara Akdeniz dazu. Laut Sozialgesetzbuch sind Kinder und Jugendliche entsprechend ihrem Entwicklungsstand an allen sie betreffenden Entscheidungen der öffentlichen Jugendhilfe zu beteiligen.
Die Ergebnisse der Befragung werden dokumentiert und in die Planungen zur Neustrukturierung der Kinder- und Jugendarbeit in Darmstadt einbezogen. Daniel Fischen erklärte, die schlussendliche Auswertung könne erst geschehen, wenn die Befragungen in allen Stadtvierteln abgeschlossen seien. „Das Projekt soll voraussichtlich im April 2018 abgeschlossen sein“.