Darmstadt will doppelt so viele Radler

Straßenpoller und die Entfernung von Parkplätzen sind im Gespräch. Foto: Frank Rumpenhorst / dpa

Stadtparlament beschließt Strategiepapier zur Förderung des nicht-motorisierten Straßenverkehrs.

Anzeige

DARMSTADT. Doppelt so viele Radfahrer wie bisher sollen durch die Stadt rollen: Dieses Ziel hat sich die Kommune bis 2030 gesetzt. Zurzeit sind es 17 Prozent gemessen an allen Verkehrsteilnehmern, das soll auf 30 Prozent steigen - unter anderem durch den Bau neuer und sicherer Radwege. Das Parlament stimmte dem Programm "Radstrategie Darmstadt" auf seiner jüngsten Sitzung am Dienstabend mehrheitlich zu.

Die Strategie, von Stadt und Rad-Aktivisten entwickelt, soll als Basis für konkrete Maßnahmen in den nächsten Jahren dienen. Eine davon geht schon im Juli los: In der viel befahrenen Teichhausstraße wird die dringende Erneuerung des Fahrbahnbelags dazu genutzt, auf beiden Seiten einen "regelkonformen Radverkehrsstreifen von 1,85 bis 2,20 Meter Breite" anzulegen, so der entsprechende Antrag. Er wurde ebenfalls mehrheitlich beschlossen. Dafür werden 15 Längsparkplätze auf der Westseite der Straße gestrichen. Die liegen dicht am bisherigen Radstreifen, was eine erhöhte Unfallgefahr beim unachtsamen Öffnen von Autotüren ergibt. Das Abpollern soll 15 000 Euro extra kosten, die aus dem Sonderetat "Radmobilität 4x4" kommen.

Der SPD geht die "Radstrategie" des Magistrats nicht weit genug. Tim Huß regte an, sich auf den Bau von jährlich "mindestens 2,5 Kilometer Radwege" im angestrebten "Qualitätsnetz" zu verpflichten. Eine genaue Zahl fehlt im Strategiepapier. Die Grüne Sibylle Kalkhof entgegnete: "Ob wir zweieinhalb Kilometer Radweg bauen oder zehn ist nicht das Entscheidende." Es sei doch vor allem ein Strategiepapier. Der SPD-Änderungsantrag fiel durch.