In Not geratene Menschen aus der Ukraine bekommen eine Unterkunft und finanzielle Unterstützung. Die Stadt bittet um weitere Wohnangebote und Geldspenden.
Von Annette Wannemacher-Saal
Lokalredakteurin Darmstadt
Zur Unterbringung ukrainischer Flüchtlinge steht auch eine Mobilisierung vorhandener Immobilien, beispielsweise das derzeit nicht genutzte Klinikum Eberstadt-Süd, zur Diskussion.
(Foto: Sascha Lotz)
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DARMSTADT - So viel steht für Darmstadts Sozialdezernentin fest: „Wir sind für die Aufnahme von Flüchtlingen bereit“, sagt Barbara Akdeniz. Die Stadt sichere ihnen professionelle Hilfe in vielerlei Hinsicht zu. Zwar sei noch völlig unklar, wie viele Menschen in den nächsten Tagen in Darmstadt ankommen und Unterstützung benötigen werden. „Aber jedem wird geholfen.“
Der Verein Partnerschaft Deutschland-Ukraine / Moldova (PDUM) hat für die ersten Ankommenden private Unterkünfte organisiert. Darüber hinaus, so Bürgermeisterin Akdeniz, seien aber auch Zimmer in Hotels und Pensionen angemietet, sodass „alle Menschen, die hierher kommen, auch ein Dach über dem Kopf haben. Sie müssen erst einmal zur Ruhe kommen.“ Zwar steht auch eine Mobilisierung vorhandener Immobilien, beispielsweise das derzeit nicht genutzte Klinikum Eberstadt-Süd, zur Diskussion. Nach dem derzeitigen Stand aber sei dies noch nicht notwendig, sagt Barbara Akdeniz.
Einige der Flüchtlinge, die in Darmstadt angekommen sind, haben sich bereits beim Amt für Soziales und Prävention gemeldet „und dort unbürokratisch Hilfe bekommen“. Je nachdem, wann die von der EU aktivierte Massenzustrom-Richtlinie in Kraft tritt, haben die Flüchtlinge auch Anspruch auf Sozialhilfe; so werden beispielsweise die Kosten für Unterkunft oder Krankenversicherung übernommen.
Wer in Darmstadt ankommt, erhält in Kooperation mit dem Roten Kreuz einen Gesundheitscheck, außerdem gibt es ein Impfangebot. Dolmetscher stehen zur besseren Verständigung ebenfalls zur Verfügung.
Sozialdezernentin bittet Darmstädter um Hilfe
Da in Darmstadt noch Unterkünfte bei Privatleuten benötigt werden, bittet die Sozialdezernentin um die Mithilfe der Bürger. Wer eine Wohnung zur Verfügung stellen kann, wird gebeten, sich bei Amt für Soziales und Prävention zu melden. Ansprechpartner ist Christian Böhm, Telefonnummer 06151-133277. Wer sich ansonsten engagieren oder privat Personen aufnehmen möchte, soll dies per Mail mitteilen an: fluechtlinge@darmstadt.de.
Wichtig sei, „kluge Wege zu finden, damit die Hilfe praktisch, schnell und einfach ankommt“. Mit diesen Worten hatte sich vor ein paar Tagen bereits Oberbürgermeister Jochen Partsch an die Darmstädter Bürgerinnen und Bürger gewandt. Was gebraucht werde, sei in erster Linie finanzielle Unterstützung. Deutlich zielführender und sinnvoller als Sachspenden seien Geldspenden. „Wir halten uns an die Empfehlung der Hilfsorganisationen“, sagt Akdeniz. Das bedeute, dass auch die Stadt keine weiteren Sachspenden im Darmstadtium mehr annimmt.
Auch gut gemeinte, aber nicht abgestimmte Lieferungen füllten Lagerhallen und binden Transport- und Sortierkapazitäten. So weisen die Zentralen des Polnischen und Ukrainischen Roten Kreuzes darauf hin, dass es „keinerlei Kapazitäten zur Annahme nicht abgesprochener und nicht angeforderter Hilfslieferungen und Unterstützungsangebote“ gebe. Im Gegenteil: Unkoordinierte Lieferungen blockierten die bereits stark beanspruchten Logistikstrukturen; damit werde die humanitäre Arbeit vor Ort eher behindert als unterstützt. Das DRK bittet daher um Geldspenden unter dem Stichwort „Nothilfe Ukraine“, IBAN DE63 3702 0500 0005 0233 07.
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