Darmstadt: Große Resonanz auf Aktion des EKHN-Frauenverbands

Der Sitz der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EHKN) ist in Darmstadt am Paulusplatz. Archivfoto: Andreas Kelm

Mehr als 3000 Frauen haben gegen geplante Kürzungen und für den Erhalt des Verbands sowie einer Pfarrstelle unterschrieben.

Anzeige

DARMSTADT. Innerhalb von nur wenigen Wochen haben mehr als 3000 Frauen in der gesamten Region der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) auf einer Protestliste unterschrieben und damit ihren Unmut ausgedrückt.

„Hiermit setze ich mich dafür ein, dass die Stelle der geschäftsführenden Pfarrerin im Landesverband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e.V. erhalten bleibt und der Fortbestand des Verbands gesichert wird!“ – mit d ieser Erklärung haben innerhalb kürzester Zeit 3486 Frauen für die Zukunft des EKHN-Frauenverbands unterschrieben.

„Wir sind überwältigt von so viel Zuspruch und Unterstützung“, sagt Anja Schwier-Weinrich, geschäftsführende Pfarrerin im Frauenverband. „Neben den Listen haben uns so viele Briefe und Nachrichten erreicht – kämpferische und schockierte, Mut machende und Dankbarkeit ausdrückende und solche voller bewegender Erinnerungen an gemeinsame Aktionen.“

Der Landesverband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau hatte Mitte Februar die Aktion „Zukunft für den Frauenverband“ gestartet und seine Mitglieder dazu aufgerufen, Unterschriften gegen die geplanten Einschnitte zu sammeln. Diese „großartige Resonanz“ zeige, welch immense Bedeutung der mehr als 100 Jahre alte Verband für die Frauen in der EKHN hat. Das mache Mut, weiterzukämpfen „für eine starke feministische Stimme in der evangelischen Kirche, für eine fundierte inhaltliche Zuarbeit für die Ehrenamtlichen in den Regionen, für den Erhalt unseres Frauenverbands.“ Christine Schwarzbeck, stellvertretende Vorsitzende des Landesverbands, übergab die Liste in Frankfurt an den Kirchensynodalvorstand der EKHN.

Anzeige

Zum Hintergrund: Der Reformprozess „ekhn2030“ der EKHN sieht vor, die Stelle der geschäftsführenden Pfarrerin des Landesverbands Evangelische Frauen in Hessen und Nassau ab 2027 zu streichen. Darüber hinaus soll die finanzielle Unterstützung um 75 Prozent gekürzt werden. Das bedeutet laut Mitteilung faktisch das Aus für den Frauenverband der EKHN. Seit Bekanntwerden der geplanten Maßnahmen kämpft der Verband gegen die Kürzungen an.