Die Europatage am 5. und 9. Mai erinnern an die gemeinsamen Ziele der Union. In diesem Jahr stehen sie im Zeichen des Friedens für die Ukraine.
DARMSTADT. (red). Am Freitag, 5. Mai, und Dienstag, 9. Mai, werden erneut die Europatage begangen, die die Gemeinschaft und Solidarität innerhalb Europas feiern. Der 5. Mai erinnert an die Gründung des Europarats 1949 und wird seit 1964 gefeiert. Am 9. Mai wird der „Europatag der Europäischen Union“ zelebriert. Der Festtag steht seit 1986 im europäischen Kalender und geht auf eine Rede des französischen Außenministers Robert Schuman zurück, der am 9. Mai 1950 eine Produktionsgemeinschaft für Kohle und Stahl anregte. Dies gilt als eine „Geburtsstunde“ des Vorläufers der Europäischen Union.
Als Zeichen der Solidarität und zum Anlass des Europatags, spricht Oberbürgermeister Partsch auch am Samstag, 6. Mai, auf der wöchentlich stattfindenden Solidaritätsdemonstration zum Krieg gegen die Ukraine. Die Europaflagge wird, gemeinsam mit der Deutschlandflagge, jedes Jahr am 9. Mai an allen öffentlichen Gebäuden gehisst.
„Zum zweiten Mal werden diese Tage nun begangen, während in Europa wieder ein Krieg tobt“, stellt Oberbürgermeister Jochen Partsch fest. „Als die Europäische Union beziehungsweise ihre Vorläufer gegründet wurden, war es ihre Hauptaufgabe, nach Jahrhunderten der kriegerischen Auseinandersetzungen endlich für einen dauerhaften Frieden in Europa zu sorgen.“ Dabei schaue Darmstadt weiter mit großer Sorge auf die Ukraine. „Neben der uneingeschränkten Solidarität für die Ukraine und der Unterstützung der Partnerstadt Ushgorod ist uns, der Wissenschaftsstadt Darmstadt, der Zusammenhalt in Europa besonders wichtig“, betont Partsch in einer Mitteilung.
Besonders betroffen vom Ukraine-Krieg sind auch Polen und die baltischen Staaten. Mit der lettischen Partnerstadt Liepâja feiert Darmstadt in diesem Jahr 30-jähriges Partnerschaftsjubiläum. Gunârs Ansiòð, Vorsitzender des Stadtrats von Liepâja, erklärt zum Europatag: „Am Europatag geht es um Frieden und Einheit in Europa – der Krieg in der Ukraine hat uns hier im Baltikum enger denn je zusammengeführt. Viele Balten betrachten die ukrainische Frontlinie auch als ihre Frontlinie und setzen sich mit aller Kraft dafür ein, die Ukraine und die Ukrainer mit all ihren Möglichkeiten zu unterstützen. Bis zum heutigen Tag und bis zum Sieg der Ukraine und danach, solange es dauern mag.“
Ähnlich äußert sich Andrzej Nowakowski, Bürgermeister von Plock, der polnischen Partnerstadt Darmstadts: „Jedes Jahr am 9. Mai feiern wir den Europatag, ein Fest des Friedens und der Einheit in Europa. In Plock ist dieses Datum immer mit dem Europäischen Picknick verbunden, einem Feiertag für unsere Bürger und Gäste aus Partnerstädten, der bereits seit 24 Jahren organisiert wird. Es ist immer ein Fest der Freundschaft, Freude, Offenheit, Toleranz und des Friedens. Letztes Jahr, nachdem Russland in die Ukraine einmarschiert war, wurde das Picknick abgehalten, um unsere Solidarität mit der kämpfenden Ukraine zu demonstrieren. Wir haben unsere Einheit und Unterstützung für das ukrainische Volk gezeigt. Wir waren uns alle einig, dass kein Staat das Recht hat, seine Nachbarn anzugreifen oder seine Souveränität und territoriale Integrität zu verletzen. Europa ist unser gemeinsames Zuhause!“