BUND, Bauverein und Nachbarschaftsverein verwandeln Gelände in biodiverse Naturlerlebnisfläche.
POSTSIEDLUNG. An der Oppenheimer Straße entsteht auf einem ehemaligen, bislang ungenutzten Baugrundstück der Bauverein AG ein Biotop. Dieses soll den Bewohnern der Siedlung als Rückzugs- und Naturerlebnisort dienen und auch für Führungen genutzt werden, teilt der Bauverein mit.
Die Idee zur Umnutzung der rund 2000 Quadratmeter großen Fläche entwickelte sich aus der Kooperation von Bauverein AG und dem Nachbarschaftsverein „Zusammen in der Postsiedlung e.V.“ Die Idee dahinter: Das naturbelassene Grundstück soll als Kompensation für die geplante Neubau- und Verdichtungsmaßnahme in der Moltkestraße 3 bis 19 dienen und den Tieren der Siedlung ein Refugium bieten. Dazu zählen Igel, Vogel- und Insektenarten oder Eichhörnchen. Wildtiere, die jetzt noch auf dem Gelände in der Moltkestraße leben und die von Baumfällungen betroffen sind, werden in das Biotop umgesiedelt.
Ausgleich für Verdichtungen
Etwa ein halbes Jahr wurde an der Planung eines Biotops gearbeitet – in Abstimmung mit dem BUND, dem Umweltamt der Stadt sowie der Expertin für naturnahe Grünflächenplanung, Dr. Eva Distler. Auf einem bisher recht artenarmen ungenutztem Grundstück in der Oppenheimer soll ein ökologisch hochwertiges Areal mit wilden Ecken, Wildblumenwiese und Wildbienenprojekt entstehen.
Die Gestaltung orientiert sich dabei an der Topographie des Grundstücks; vorhandene Büsche, Bäume und Pflanzen werden einbezogen, ebenso wie die charakteristische Mulde. In der Mulde wird eine offene, sandige Steilwand wiederhergestellt, ein wertvolles Biotop für verschieden Wildbienenarten. Heimische Blühpflanzen, die sandige, magere Böden bevorzugen, ergänzen die Maßnahme. Strukturiert wird dieses Ensemble von einem Schotterweg, der für Spaziergänge genutzt werden kann. Die Kosten für die Planung und Errichtung des Biotops ab übernimmt die Bauverein AG, die das Gelände auch pflegen wird.
Stadträtin Barbara Akdeniz freut sich „über diesen wunderbaren Ausgleich durch eine Biotopfläche“. Mit dem Biotop erhalte die Siedlung eine weitere Attraktion. „Dass wir mit diesem gemeinschaftlichen Projekt Vorreiter in Sachen nachhaltige, biodiverse Quartiersgestaltung sind, macht uns stolz“, so Armin Niedenthal, Vorstand der Bauverein AG.
„Nach einem konstruktiv-kritischen Dialog sind wir zufrieden, einen guten Kompromiss für die vielfältige Natur- und Pflanzenwelt der Postsiedlung gefunden zu haben“, freut sich Bastian Ripper vom Verein „Zusammen in der Postsiedlung e.V.“ Über den neuen Rückzugsort freuen sich auch Brigitte Martin vom BUND sowie Karin Lübbe, Leiterin des Umweltamts.