Wenn Eltern ihre Kinder daheim betreuen, übernimmt die Kommune im Januar die Kosten. Die Familien müssen das allerdings erstmal beantragen und um Erstattung bitten.
Wer seine Kinder im Sinne des Pandemie-Schutzes nicht in die Kita schickt, bekommt die Gebühren erstattet.
(Foto: Guido Schiek)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
DARMSTADT - (two). Auch die Eltern von Kindern, die eine nicht-staatliche Kita besuchen und diese derzeit daheim betreuen, müssen für den Januar keine Gebühren zahlen. Das wurde am Montag deutlich, nachdem Kinder- und Jugend-Dezernentin Barbara Akdeniz (Grüne) am Wochenende eine entsprechende Regelung durch die Stadt in Aussicht gestellt hatte.
Hintergrund ist die Aufforderung des Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier (CDU) an die Familien, ihre Kinder bis Monatsende im Sinne des Pandemie-Schutzes daheim zu lassen. Akdeniz hatte dazu auf Anfrage dieser Zeitung erklärt, man werde diesen Eltern auf Antrag die Gebühren erstatten. Das gilt aber nicht nur für die Kitas der Stadt.
Bereits am Freitag hatten sich auch die kirchlichen und freien Träger wie AWO und ASB auf eine solche Regelung geeinigt. Das berichtet der Geschäftsführer der elf Kindertagesstätten, die vom evangelischen Dekanat Darmstadt-Stadt betrieben werden, Michael Müller-Möscheid.
Demnach müssen die Eltern einen Antrag auf Gebührenerstattung bei der jeweiligen Kita stellen. Diese leitet das Ganze ans städtische Jugendamt weiter. Die Kommune würde in diesen Fällen die Kosten rückwirkend erstatten, unabhängig von der Trägerschaft der Einrichtung. Man habe die Eltern bereits am Freitag per Mail informiert.
Damit läuft das Verfahren anders als im Sommer, als von April bis Juni keine Beträge abgebucht wurden. Von August bis Oktober habe man nur die wirklich genutzten Betreuungszeiten abgerechnet, sagt Müller-Möscheid; das Land habe die Ausfälle ausgeglichen. Das wird nun anders laufen: Das Land Hessen hat den Kommunen diesmal keine solche Regelung angeboten.
Wie viele Eltern ihre Kinder weiterhin in die Kitas schicken, ist dabei für die Träger schwer absehbar. In den vom evangelischen Dekanat geführten Häusern war es am Montag sehr unterschiedlich.
In einer Kita kamen nur zehn von 75 Mädchen und Jungen zusammen. In einem anderen Stadtteil fanden sich 65 von 100 angemeldeten Kindern ein; für die letzte Januarwoche sind hier 86 angemeldet. „In manchen Vierteln haben viele Eltern einen dringenden Bedarf“, sagt der Geschäftsführer. Die Linie der Landespolitik sieht er kritisch: „Man setzt die Eltern moralisch unter Druck.“