Darmstadt: Aktionswoche ‚ „Nachhaltige Lebensstile“

Julian Stock (Alnatura) informiert beim Eröffnungsvortrag für die Aktionswoche „Nachhaltige Lebensstile“ über Ernährung in Zeiten des Klimawandels. Foto: Dirk Zengel

TU und Hochschule Darmstadt beteiligen sich mit zahlreichen Aktionen an der europäischen „Woche der Nachhaltigkeit“.

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DARMSTADT. Nachhaltigkeit – um dieses Thema dreht sich in den kommenden Tagen rund um die Darmstädter TU und Hochschule alles. Denn im Rahmen der europäischen „Woche der Nachhaltigkeit“ startete am Montag auch in Darmstadt eine Aktionswoche zum Thema „Nachhaltige Lebensstile“.

Das Gemeinschaftsprojekt von TU, der Hochschule Darmstadt, der Hochschulgruppe Nachhaltigkeit sowie des Darmstädter Studierendenwerks bietet vom 3. bis zum 7. Juni ein vielseitiges Programm aus Vorträgen, Führungen, Workshops, Filmvorführungen sowie Diskussionsveranstaltungen. Immer geht es dabei um die Frage: Was bedeutet es, klimafreundlich zu leben und was kann jeder Einzelne in Sachen Nachhaltigkeit tun?

Kernstück der Woche bildet außerdem das Selbstexperiment „Klimateller“, bei dem Hochschulangehörige und Mitarbeiter des Studierendenwerks aufgerufen sind, während der Aktionswoche ein „Klima-Tagebuch“ auszufüllen. Über eine Online-App können Interessierte fünf Tage lang Buch über ihre Essgewohnheiten führen, zu jeder Speise werden hierbei automatisch die mit ihr verursachten CO2-Emissionen errechnet.

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Den Auftakt der Woche bildete am Montagabend ein Vortrag des Alnatura-Marketingmanagers Julian Stock zum Thema „Ernährung in Zeiten des Klimawandels“. Im Hörsaal des TU-Maschinenhauses sprach Stock über die großen Umweltprobleme im Zusammenhang mit Ernährung. Und gleich zu Beginn seines Vortrages machte Stock klar: Sich für einen Klimaschützer zu halten, sei leicht. Tatsächlich einer zu sein, das verlange dagegen ein gewisses Maß an Disziplin – und Wissen über den ein oder anderen Nachhaltigkeitsmythos in Sachen Ernährung: „Ich habe mich lange Zeit für einen Klimaschützer gehalten“, sagte Stock deshalb, „und war es in Wahrheit überhaupt nicht“. Wer sich aber einmal in das Thema stürze, so versprach der 37-Jährige, den lasse es so schnell nicht mehr los.

In den folgenden zwei Stunden sprach Stock deshalb nicht nur über die verheerenden Auswirkungen, die massenhafte Nahrungsproduktion auf den Planeten und seine Ressourcen hat, er gab auch Beispiele, was jeder Einzelne an seinen Ess- und Einkaufsgewohnheiten ändern könne: Öfter zum Bioprodukt greifen beispielsweise. Dabei müsse es nicht unbedingt der Hofladen des nächsten Biobauern sein, denn Bioprodukte biete heute praktisch jeder Supermarkt an: „Klar, nicht jeder kann es sich leisten hundert Prozent Bio bei Alnatura einzukaufen oder beim Demeter-Hof – darum geht es auch nicht“, sagte so Stock: „Es geht darum, was jeder Einzelne in seiner Lage tun kann.“ Keine dogmatischen Verzichtsregeln, aber auch kein: „Da sollte man mal, da müsste man mal“, um dann doch nicht zu handeln. Das betont Stock immer wieder im Laufe seines Vortrags. Denn: „Ernährung ist der größte Teil des ökologischen Fußabdrucks.“ Ob der nun entsteht durch die CO2-Bilanz eines bestimmten Produkts, dessen ressourcenintensive Herstellung und Weiterverarbeitung oder den zurückbleibenden Verpackungsmüll.

Den Studierenden gefiel der Vortrag des Alnatura-Mitarbeiters. Maximilian Fries studiert IT-Sicherheit an der TU, er beispielsweise hielt die Auftaktveranstaltung für eine „sinnvolle, gute Aktion“, wenngleich er sich in Bezug auf einige der im Vortrag verwendeten Quellen etwas mehr Transparenz gewünscht hätte. Insgesamt aber zeigte sich der TU-Student begeistert vom Konzept der Veranstaltungsreihe: „Diese ganze Aktionswoche ist ein Traum – jeden Tag ist was los!“