Entwarnung nach dem Brand in der Eberstädter Lagerhalle

Am Montagmittag hatte es noch auf dem Geländeder Papierfabrik Heil an der Pfungstädter Straße in Eberstadt gequalmt, Türen und Fenster sollten geschlossen bleiben. Am Dienstag nun gab es Entwarnung.

Alle Proben auf Asbest sind negativ, teilt die Stadt Darmstadt mit. Spielplätze und Schulhöfe können wieder genutzt, Fenster geöffnet werden. Nun ermittelt die Polizei.

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Darmstadt. Im Nachgang zum Brand in einer Lagerhalle in Eberstadt und der Möglichkeit eines Asbestaustrags sind nun auch die letzten ausstehenden Ergebnisse der Proben aus der Umgebung eingegangen: Alle sind negativ, heißt es in einer Mitteilung der städtischen Pressestelle am Dienstagmittag. „Dies betrifft das Ergebnis für die Eberstädter Waldorfschule, die Proben im Raster um den Brandherd im Bereich der Ausbreitungsfahne sowie die Proben, die in unmittelbarer Nähe der Brandstelle genommen wurden, so dass auch für die Bewohner eines Hauses vor der ehemaligen Papierfabrik keine Gefährdung besteht”, so ein städtischer Sprecher. Die Einrichtungen wurden bereits über die Ergebnisse informiert.

Auch die Spielplätze und die Außenflächen der Einrichtungen und Sportvereine können wieder genutzt werden. Am Montag war der Sportbetrieb nicht nur auf dem Freigelände des SV Eberstadt eingestellt worden, auch die Trainings in der Halle waren ausgefallen. „Die Gefahrenlage mit Blick auf das Thema Rauchentwicklung und die damit korrespondierende Empfehlung zum Schließen der Fenster und Türen wird ebenfalls aufgehoben”, teilt die Stadt mit.

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Verdacht auf Schadstoffe bestätigt sich nicht

„Damit können wir insgesamt, aber vor allem für alle vier sensiblen Einrichtungen im Gefahrengebiet, nämlich die Gutenbergschule, die Andersenschule, die Waldorfschule und die ASB-Kita Schlesierstraße Entwarnung geben. Das sind sehr gute Nachrichten. Eine Gefährdung durch Rauchentwicklung besteht ebenfalls nicht mehr, so dass die Gefahrenlage rund um den Brand in der Lagerhalle insgesamt aufgehoben werden kann“, erklären Oberbürgermeister Jochen Partsch und Katastrophenschutzdezernent Paul Georg Wandrey.

Eine Gefährdung durch Rauchentwicklung besteht ebenfalls nicht mehr, so dass die Gefahrenlage rund um den Brand in der Lagerhalle insgesamt aufgehoben werden kann.

Jochen Partsch Oberbürgermeister , Stadt Darmstadt

Am Dienstag hatten sich vereinzelt Bürgerinnen und Bürger aus Eberstadt in der ECHO-Redaktion gemeldet und ihre Verwunderung geäußert, warum sie nicht über die mögliche Asbestbelastung und die daraus folgende Gefährdung informiert worden seien, obwohl sie in unmittelbarer Nähe des Brandortes wohnen. Dies sei über Radio und die Homepage der Stadt erfolgt, so die Auskunft des städtischen Umweltamtes.

Das brennende Fabrikgebäude in Eberstadt.
Das brennende Fabrikgebäude in Eberstadt. (© 5VISION.NEWS)

Wie berichtet, war am Sonntagabend gegen 19 Uhr ein Brand auf dem Gelände der ehemaligen Papierfabrik Heil in der Pfungstädter Straße ausgebrochen. Dabei war zwar niemand zu Schaden gekommen, doch hatte die starke Rauchentwicklung und der Verdacht auf Asbest in den Hallendächern für eine vorübergehende Sperrung von Spielplätzen, Schulhöfen und Sporteinrichtungen geführt (wir haben berichtet).

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Polizei hat Ermittlungen aufgenommen

Die Kriminalpolizei in Darmstadt hat nun die Ermittlungen zur Ursache aufgenommen. Nach ersten vorsichtigen Schätzungen beläuft sich der verursachte Schaden auf eine sechsstellige Summe, wie deren Pressestelle mitteilt. Die Feuerwehr war bis zum Montag mit einem Großaufgebot im Einsatz gewesen. Personen kamen glücklicherweise nicht zu Schaden. Die ermittelnden Beamten des Kommissariats 10 können bisherigen Erkenntnissen zufolge eine Straftat nicht ausschließen und suchen nun Zeugen. Wem im Vorfeld des Brandes Personen aufgefallen sind, die sich auf dem Fabrikgelände möglicherweise unberechtigt aufgehalten haben, werden gebeten, sich unter der Rufnummer 06151/9690 an die Kripobeamten zu wenden.