Bombe auf Darmstädter Messplatz gefunden

DARMSTADT. Wegen der Entschärfung der Bombe, die am Freitag voraussichtlich ab 11 Uhr beginnen soll, sind etwa 9000 Menschen betroffen, die ihre Häuser und Einrichtungen verlassen dürfen. Zwar gehe, so Bürgermeister Rafael Reißer, von der amerikanischen Fliegerbombe aktuell keine Gefahr aus. Wenn die Entschärfung beginne, werde aber eine großflächige Räumung in einem Radius von etwa 750 Metern rund um den Fundort der Bombe notwendig. Im Sperrgebiet dürfen sich ab 8 Uhr am Freitagmorgen keine Personen mehr aufhalten. Als Ausweichquartiere seien unter anderem das Darmstadtium und die Casinohalle vorgesehen. Auch der Verkehr wird großflächig umgeleitet. Nach Angaben Reißers bleiben alle elf in der Sperrzone befindlichen Kitas sowie die ebenfalls betroffenen Schulen – darunter die Brecht-Schule, die Christoph-Graupner-Schule, die Bernhard-Adelung-Schule und das Berufsschulzentrum am Freitag geschlossen. Die Bombe ist nach Angaben Reißers am Dienstagmorgen bei routinemäßigen Untersuchungen entdeckt worden, die immer dann durchgeführt werden, wenn ein Gelände, in dem Blindgänger vermutet werden, einer Bebauung zugeführt werden soll. Auch beim Messplatz sei dies der Fall gewesen. Die Bombe hat ein Gewicht von etwa 500 Kilo. Für Fragen der Bürger rund um die Evakuierung gibt es ein Infotelefon bei der Darmstädter Feuerwehr. Unter der 06151-132060 können sich Bürger am heutigen Mittwoch, von 14 bis 22 Uhr, am Donnerstag von 8 bis 20 Uhr, und am Freitag von 6 bis 16 Uhr dort melden.

Bei dem am Dienstag auf dem Darmstädter Messplatz gefundenen Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg handelt es sich um eine 500-Kilo-Bombe mit zwei mechanischen Zündern. Das teilte der Sprecher des Regierungspräsidiums Darmstadt, Guido Martin, am Mittwochmorgen auf Nachfrage mit. Die Bombe soll am Freitag entschärft werden. Über die Details der Entschärfung und die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen für die Anwohner wollen Bürgermeister Rafael Reißer und das Regierungspräsidium um 13 Uhr auf einer Pressekonferenz informieren. Echo Online wird darüber live berichten. Martin sagte, der Blindgänger sei bei der im Vorfeld einer Bebauung vorgeschriebenen Suche nach Kampfmitteln gefunden worden. Die damit beauftragte Firma suche die ganze Fläche ab, die Sondierung sei noch nicht abgeschlossen. Die Stadt hatte Ende 2019 mitgeteilt, dass sie den 40000 Quadratmeter großen Messplatz zwischen Marburger-, Alsfelder- und Arheilger Straße und dem Schottener Weg für 23 Millionen Euro an die BVD daheim GmbH & Co. KG, eine hundertprozentige Tochter der Bauverein AG, verkaufen werde. Dort sollen Wohnungen gebaut werden und Flächen für Gewerbeansiedlungen entstehen.