Die Darmstädter Krimitage finden vom 19. bis zum 24. März statt. Mit dabei sind nicht nur Lokalmatadoren wie Michael Kibler, sondern auch Autoren aus Graz in Österreich oder die Bestsellerautorin Melanie Raabe aus Köln.
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DARMSTADT - Den Höhepunkt der Darmstädter Krimitage verraten die Organisatoren auf ihrer Pressekonferenz am Donnerstag erst nach 16 Minuten: Nele Neuhaus kommt am 23. März nach Darmstadt. Es soll ihre einzige Lesung in diesem Jahr sein, verrät Autor und Moderator Michael Kibler. "Die 200 Tickets für Neuhaus werden ganz schnell weg sein", sagt Kibler.
Aber es geht nicht nur um die Taunuskrimi-Autorin. Bernd Breitwieser von der Bessunger Knabenschule, Alfred Hofmann vom Bessunger Buchladen und Julia Wettlaufer, Betriebsleiterin des Citydome Darmstadt haben mit vielen ehrenamtlichen Helfern das Krimiprogramm zusammengestellt. Eine Woche lang, vom 19. bis 24. März lesen neun Autoren vor. Ein Fernsehkimi soll ins Kino locken. Jede Veranstaltung kostet 10 Euro, egal ob Bestsellerautorin Neuhaus oder ein noch nicht so bekannter Literat auf die Bühne kommt. Thematisch verlässt das Festival Darmstadt, sieht man von Lokalmatador Kibler und seinen Heiner-Krimis ab.
Autoren im Verhör auf dem roten Sofa
Der eröffnet am 19. März das Festival. Er liest aus "Treueschwur", dort geht es um zwei Tote, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben: ein Professor aus Darmstadt und ein arbeitsloser Physiotherapeut aus Wiesbaden. Doch Hauptkommissar Steffen Horndeich ermittelt und stößt auf eine Verbindung.
Der Darmstädter Krimiautor Michael Kibler wird zum Auftakt der Krimitage am 19. März aus "Treueschwur" lesen. Archivfoto: Marc Schüler
Zum Programm der Krimitage gehören natürlich die Lesungen. Für Fans aber besonders interessant: Danach müssen die Autoren auf dem roten Sofa Platz nehmen, um Fragen zu beantworten. Und zwar nicht aus dem Publikum, sondern von den Moderatoren Kibler und dessen Schriftstellerkollegen Christian Gude. Die beiden möchten die Gast-Leser mit Insiderfragen löchern, auf die nur Büchermacher kommen können, sagt Kibler. Und auf eine Autorin freut sich Kibler besonders: Melanie Raabe (geboren 1981). Die Bestsellerautorin aus Köln hat die Filmrechte an ihrem ersten Roman bereits vor dessen Veröffentlichung verkauft, arbeitet zusätzlich als Journalistin und Schauspielerin, erzählt Kibler. Auf dem roten Sofa will er ihr das Geheimnis ihres Erfolges entlocken, kündigt er an.
ALLE TERMINE
Am Montag, 19. März, liest Bernhard Aichinger aus "Interview mit einem Mörder", Michael Kibler liest aus dem Darmstadt-Krimi "Treueschwur". Am Dienstag, 20 März, sind Reinhard Kleindl mit "Baumgartner kann nicht vergessen" und Robert Preis mit "Der Engel von Graz" zu Gast in der Knabenschule. Am Mittwoch, 21. März, lesen Stephan Reinbacher aus "Die Straßen von Wiesbaden" und Alexander Pfeiffer aus "Geisterchoral" vor. Am Donnerstag, 22. März, liest "Bella Block"- Erfinderin Doris Gercke aus "Wo es wehtut" sowie Melanie Raabe aus "Die Wahrheit" vor. Der Freitag, 23. März, ist Nele Neuhaus gewidmet. Sie liest aus "Im Wald". Am Samstag, 24. März, geht es ins Citydome-Kino in Darmstadt. Dort läuft ab 20 Uhr der Siegerfilm des "Deutschen Fernsehkrimi-Festivals Wiesbaden 2018". Alle Lesungen sind in der Bessunger Knabenschule, Ludwighöhenstrasse 42 in Darmstadt. Alle Veranstaltungen kosten 10 Euro Eintritt, ermäßigte Tickets kosten 8 Euro und der Festivalpass für alle Veranstaltungen kostet 42 Euro. Vorverkaufsstellen sind der Bessunger Buchladen, die Bessunger Knabenschule und der Citydome Darmstadt. Infos zur Onlinebuchung und alle Veranstaltungen im Überblick auf www.darmstaedter-krimitage.de.
Zwei der neun Autoren präsentieren Krimis aus Wiesbaden. "Die hessische Landeshauptstadt hat bei vielen ein Image als glatte und harmlose Stadt. Alexander Pfeiffer und Stephan Reinbacher zeigen jedoch die dunklen Seiten von Wiesbaden" sagt Kibler.
Seit fünf Jahren gibt es die Darmstädter Krimitage. Darauf ist Mitveranstalter Hofmann stolz. Weil Graz die Partnerstadt von Darmstadt ist, haben Hofmann und seine Mitveranstalter die dortige Krimiszene unter die Lupe genommen. Dabei ist ihnen Robert Preis aufgefallen. Der schreibt nicht nur blutige Bücher über Frauenleichen, denen das Herz herausgeschnitten wurde, sondern organisiert selbst Krimifestivals.
Der ebenfalls in Graz geborenen Reinhard Kleindl schreibt seit vier Jahren Romane. Die haben Tempo, viele Leichen und eine hohe Spannung. Kleindl liebt es auch privat gefährlich: Als Slackliner balanciert er auf Seilen, die er gerne über alpine Schluchten spannt. Langweilig wird es beim Festival also bestimmt nicht.