Bei der Darmstädter Verwaltung ist nun auch offiziell eine...

Lange Wartezeiten im Meldeamt im Stadthaus an der Grafenstraße sollen mit der Online-Terminvergabe bald der Vergangenheit angehören. Archivfoto: Guido Schiek

Darmstadt wird digital: Damit dies auch für die Verwaltung gilt, gibt es seit Neustem ein Tool zur Online-Terminvereinbarung. Dort können Bürger ihren Wunschtermin direkt buchen.

Anzeige

DARMSTADT. Am Dienstag um 15.05 Uhr war es soweit. Der Darmstädter Bürger Jochen Partsch wurde via Monitor im Foyer des Stadthauses an der Grafenstraße aufgerufen, um beim städtischen Einwohnerwesen vorzusprechen, nachdem er dort online einen Termin hat reservieren lassen.

Der Aufruf an den Chef der Stadtverwaltung via Monitor war Teil der Aktivierung des Online-Kalenders für das städtische Bürger-und Ordnungsamt: Termine für das Einwohnerwesen, das Wahlamt, die Fahrerlaubnis-und Zulassungsbehörde können auch in Darmstadt jetzt online vereinbart werden - ein Service, den Frankfurt, Wiesbaden und Mainz schon lange bieten.

Bereits seit Juli auf der Homepage

Anzeige

"Wir haben das Tool auf der städtischen Homepage bereits seit Juli online, und wer sich dafür interessiert, hat das auch gefunden", erläuterte der Oberbürgermeister bei der Präsentation im Foyer des Stadthauses auf Nachfrage.

Bürgermeister Rafael Reißer, verantwortlicher Dezernent für das Bürger- und Ordnungsamt, erinnert außerdem daran, dass Darmstadt bereits seit 1. Juni den digitalen Traukalender für das Standesamt online auf der städtischen Homepage bereithält. "Die Digitale Stadt ist da!", so Reißer während der Präsentation.

OB Partsch hat sich vorgenommen, im Rahmen der "Digitalen Stadt" auch den Bürgerservice weiter zu verbessern. "Die Aktivierung heute ist da ein kleiner, aber für die Darmstädter sehr wichtiger Baustein", erläuterte er. Die Stadtverwaltung in Darmstadt werde so "immer weiter zu einem Vorbild für die digitale Verwaltung von Kommunen", versprach der Oberbürgermeister "viele weitere Projekte und IT-Verfahren", ohne weitere konkrete Beispiele zu nennen. "Wir werden im Rahmen der 'Digitalen Stadt' auch für die Verwaltung viele weitere Möglichkeiten entwickeln", kündigte Partsch an.

Der Oberbürgermeister erinnerte außerdem daran, dass der neue Online-Terminkalender ein Wunsch aus dem Bürgerhaushalt 2015 war. "Dem sind wir gerne nachgekommen", so Partsch.

Praxistest bestanden

Anzeige

Im ECHO-Praxis-Test gestaltet sich die Terminvergabe tatsächlich problemlos - wenn man denn den Zugang zur Online-Reservierung gleich findet, man also weiß, wo man suchen muss: Hat man www.darmstadt.de aufgerufen, geht es weiter auf "Rathaus"; "Bürgerservice Rathaus online"; "Online-Dienste"; "Terminvergaben".

Hier ist beim Einwohnermeldeamt zwischen den verschiedenen Dienstleistungen auszuwählen: im Meldebereich die An-, Ab- und Ummeldung, im Passwesen der Antrag auf Ausstellung von Kinderausweis, Personalausweis und Reisepass.

Der Weiter-Button führt nach den entsprechenden Einträgen auf einen Kalender, der die Amtstage und die freien Termine anzeigt. Wer seinen Wunschtermin angeklickt hat, schließt den Vorgang mit der Angabe seines Namens, seiner E-Mail-Adresse und seiner Handy-Nummer ab und erhält nur wenige Sekunden später eine E-Mail vom Meldeamt mit einem Link, über den der Termin innerhalb von zwölf Stunden zu bestätigen ist (mehr dazu in der Info-Box).

"Wir haben seit Einführung Anfang Juli durchweg positive Erfahrungen gemacht, der Service wird dankbar angenommen", erzählt Marco Stöhr, Mitarbeiter im städtischen Meldewesen. Das neue Angebot verhindere unnötig lange Wartezeiten, weiß Bürgermeister Reißer nach ersten Rückmeldungen aus dem Alltag seiner Behörde. "Wir erhoffen uns dadurch auch eine Effektivitätssteigerung bei den Arbeitsabläufen und des Personaleinsatzes in unserem Bürger- und Ordnungsamt", setzt der Dezernent auf einen weiteren Effekt.

Eines haben Marco Stöhr und seine Kollegen seit der Einführung der Online-Terminvereinbarung schon festgestellt: Jene Bürger, die das Angebot nutzten und mit einem Termin zum Amt kamen, "waren total entspannt." Und das, so ist der Bürgermeister überzeugt, "ist gut für den Bürger und für den Verwaltungsmitarbeiter!"

Von Frank Horneff