Ärger um Wegfall von Parkplätzen am Darmstädter Südbahnhof
„Wer soll denn vom Südbahnhof aus mit dem Mietfahrrad irgendwo hinfahren wollen? “fragt der FDP-Chef. Der grüne Oberbürgermeister hat die Antwort und begründet den Parkplatz-Wegfall.
Von Frank Horneff
Lokalredakteur Darmstadt
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DARMSTADT - Für den Vorsitzenden der Darmstädter FDP, Leif Blum, ist es „Irrsinn“, für Oberbürgermeister Jochen Partsch (Grüne) ein Beitrag „zur Verknüpfung von Bahn und Fahrrad als wichtige Säule umweltfreundlicher Mobilität“:
Am Südbahnhof, der derzeit bis zum 7. April wegen Bauarbeiten nicht angefahren werden kann, wird die Stadt auf der Fläche von acht Parkplätzen eine „Call-a-Bike“-Station und eine neue Abstellanlage für zwanzig Fahrräder einrichten, elf Parkplätze bleiben erhalten. „Gerade erst hat die Bahn verkündet, den Südbahnhof durch umfangreiche Sanierungen aufzuwerten, barrierefrei auszubauen und so zu attraktivieren. Und die Stadt hat nichts Besseres zu tun, als mit der Streichung von Parkplätzen dem diametral entgegenzuwirken“, schimpft darüber der FDP-Chef.
Ein attraktives Umsteigeangebot „bereits am Südbahnhof“ lebe davon, dass es für Pendler dort eine Möglichkeit gibt, das Auto abzustellen. Das sei bislang auf dem Parkplatz am Danziger Platz „großzügig möglich“ gewesen.
Nun, so Blums Feststellung vor Ort, sei „die Hälfte der Parkplätze durch Poller abgesperrt und als Vorhaltefläche für Mietfahrräder“ vorgesehen. „Wer soll denn vom Südbahnhof aus mit dem Mietfahrrad irgendwo hinfahren wollen?“ fragt der Chef der Darmstädter Liberalen.
Oberbürgermeister Jochen Partsch hat die Antwort: „Nutznießer der Station am Südbahnhof waren und sind – neben den Menschen aus dem Quartier – Pendler, die am Südbahnhof ankommen und ihre Arbeitsplätze etwa auf den ehemaligen Kelley-Barracks erreichen möchten.“
Zudem musste die Call-a-Bike-Station nach Darstellung des Oberbürgermeisters wegen Überlastung und der Tatsache, dass die Platzverhältnisse am Südbahnhof sehr beengt waren, geschlossen werden.
„Die abgestellten Räder verstellten den ohnehin zu schmalen Gehweg, sodass Passanten auf den Radweg oder gar auf die Fahrbahn ausweichen mussten. Teilweise war auch der Zugang zu den Gleisen verstellt“, berichtet Partsch. Trotz „verstärktem Abfahren von überschüssigen Fahrrädern und mehrfacher Neuordnung“ sei es nicht gelungen, „die Situation zu ordnen und die Verkehrssicherheit zu gewährleisten.“ Fahrradmietsysteme seien „auch in Darmstadt seit einigen Jahren Teil der Mobilitätsangebote.“ In der Stadt gebe es mittlerweile mehr als fünfzig „Call-a-Bike“-Stationen, ursprünglich sei es Ziel der Stadt gewesen, stadtweit 30 Stationen anzubieten.
„Dass wir mittlerweile fast doppelt so viele Stationen in der Stadt haben, zeigt, dass das Angebot angenommen wird“, bilanziert Partsch: „Die Mietradstation am Südbahnhof ist eine der meistfrequentierten Stationen im Stadtgebiet.“